BERLIN. Das Berliner Puppenspiel „Theater der kleinen Form“ im Stadtteil Friedrichshain steht nach 25 Jahren offenbar vor dem Aus. Das Theater hat unlängst Subventionen beantragt, die von der Berliner Senatsverwaltung aber abgelehnt wurden, wie die B.Z. am Montag berichtete. Begründet wurde die Absage laut B.Z. damit, daß das Programm „etwas oldschool“ und „klassisch, sehr deutsch“ sei, heißt es in einem Dokument des von den Grünen regierten Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg aus dem Jahr 2022, das erst jetzt öffentlich wurde.
Zwar hätten die dort aufgeführten Theaterstücke ihre Berechtigung, jedoch sei „Friedrichshain nicht mehr das gleiche wie vor 20 Jahren“, schrieben die Beamten des Bezirksamts.
Berliner CDU-Politikerin reagiert empört
Im „Theater der kleinen Form“ gibt es 120 Vorstellungen pro Jahr, Eintrittskarten beginnen ab drei Euro. Die Puppenspiele richten sich an Kinder ab drei Jahren.
Die Berliner CDU-Politikerin Marita Fabeck kritisierte die Entscheidung, das Theater nicht zu subventionieren, scharf. Dabei handele es sich um einen „kulturpolitischen Skandal“, sagte sie gegenüber der B.Z. „Sehr deutsch“ sei kein Argument, Kinder brauchten „Märchen und Fantasie, keine Ideologie“, betonte die Christdemokratin. Dem Senat warf sie vor: „Diese Entscheidung ist rein willkürlich und politisch motiviert.“ (st)