ZÜRICH. Das Sommerfest der Schweizer Zeitschrift Weltwoche hat für empörte Schlagzeilen gesorgt. Denn auf einem Foto posieren der frühere Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen, Fernseh-Legende Harald Schmidt und der Ex-Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek, der heute auch für die JUNGE FREIHEIT arbeitet, gemeinsam.
„T-Online“ schreibt: „Harald Schmidt hat sich bislang nicht dazu geäußert, warum er den Abend mit bekannten und bekennenden Rechtsextremen verbringt.“ Gemeint sind offenbar Maaßen und Matussek. An anderer Stelle heißt es, der frühere Entertainer sei „bislang“ nicht als „politisch Verirrter aufgefallen“.
Linke-Chef bringt Skandalisierung ins Rollen
Matussek hatte das Bild in den sozialen Medien gepostet und ironisch geschrieben, die drei hätten somit ein Alibi für den „zeitgleichen Abschuß Prigoshins“. Der Chef der Wagner-Söldner war bei einem Flugzeugabsturz, der mutmaßlich durch einen Sprengkörper ausgelöst wurde, ums Leben gekommen.
Auch der Kölner Stadtanzeiger gibt sich entsetzt ob Schmidts Gesellschaft. Das Foto löse „Empörung“ aus, titelte die Tageszeitung. Als Beleg muß ein aufgeregter Tweet des sachsen-anhaltinischen Linke-Vorsitzenden Robert Fietzke herhalten, der sich für die linksextremistische Gewalttäterin Lina E. einsetzt.
„Spiegel“ bestürzt über Harald Schmidt
Das CDU-Mitglied Maaßen sei unter anderem „wegen seiner mutmaßlichen Nähe zur AfD“ sowie „zweifelhafter Äußerungen zu Ausschreitungen in Chemnitz“, genauso „höchstumstritten“ wie Matussek, behauptet das Blatt. Auch Spiegel-Redakteure zeigten sich auf X, vormals Twitter, bestürzt über Harald Schmidt: „Ist eigentlich alles egal?“, schrieb Anton Rainer, der sich aktuell damit brüstet, angeblich schwere Vorwürfe gegen Maaßen erhoben zu haben.
Der Ex-Verfassungsschutz-Chef hat inzwischen ebenfalls reagiert: „Aus Sicht der deutschen Haltungsjournalisten bin ich eine politische Unperson, mit der man sich als anständiger Deutscher auch im Ausland nicht fotografieren lassen darf, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen“, twitterte Maaßen. Deutschland entferne sich „jeden Tag weiter von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie“. (fh)