Auch wenn die Südtiroler Rockgruppe Frei.Wild 2016 doch noch den Musikpreis Echo gewann, Freunde der Musikindustrie und des Establishments werden sie in diesem Leben sicherlich nicht mehr. In ihrem neuen Video zu dem Stück „Geartete Künste hatten wir schon“ schießen sie scharf gegen „Regierungskapellen“, „Mediennutten“ und „Systemmarionetten“.
Es geht dem Quartett um Frontmann Philipp Burger „um diese für uns falsche Richtung, die die gefühlt gesamte deutsche Musikindustrie eingeschlagen hat. Mit wenigen Ausnahmen läßt sich feststellen, daß der Weg des geringsten Widerstandes gewählt wird, der Weg zum größten auch garantiert medialem Beifall, der Weg zum Beat der meisten Schulterklopfer von Kollegen“, wie er gegenüber der JUNGEN FREIHEIT ausführte.
Seine Mitstreiter und er seien sich sicher, mit ihrer Einschätzung richtig zu liegen. Denn „der Wille, den regierenden Mächten auf die Finger zu klopfen“, scheine den meisten Musikern abhanden gekommen zu sein.
Das Video attackiert die Musikindustrie
Im Text machen die Südtiroler klar, daß sie ihren Auftrag in der Opposition gegen die vorherrschende Meinung sehen. Statt sich immer nur am Klischeefeindbild von rechtsaußen oder dem „bösen Kapitalist“ abzuarbeiten, weisen sie daraufhin, daß es auch die Feinde der Meinungsfreiheit, die „Flüchtlingsmafia“ und Kriegstreiber gibt, die man kritisieren müsse.
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Das Zeichentrickvideo der Gruppe teilt zudem kräftig aus gegen die Marktmechanismen der Musik- und Medienindustrie. Pseudo-rebellische Musiker würden am Fließband wie Wegwerfware produziert. Versehen mit den typischen Accessoires der Linken – Roter-Stern-Shirts und Anti-Nazi-Kappen – dienten sie doch nur den Gewinnen der Musikkonzerne.
Schon zwei Tage nach der Veröffentlichung verzeichnete das Video zu „Geartete Künste“ auf YouTube über 50.000 Aufrufe. Die Band selbst spielt in diesem Sommer auf verschiedenen Festivals in Deutschland.
Ironie am Rande: Einen Tag nachdem das Video veröffentlicht wurde, fand in Chemnitz unter dem Motto „Wir bleiben mehr“ erneut ein Konzert „gegen Rechts“ statt. Wie schon im Jahr zuvor, als in der sächsischen Stadt bekannte Musiker wie die Toten Hosen auftraten, waren auch dieses Mal Künstler wie Herbert Grönemeyer vor Ort, um gegen einen angeblich drohenden Rechtsruck anzusingen. (ls/ag)