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Nach Kritik an Asylpolitik: Suhrkamp distanziert sich von Tellkamp

Nach Kritik an Asylpolitik: Suhrkamp distanziert sich von Tellkamp

Nach Kritik an Asylpolitik: Suhrkamp distanziert sich von Tellkamp

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Der Schriftsteller Uwe Tellkamp Foto: Oliver Killig/ZB
Nach Kritik an Asylpolitik
 

Suhrkamp distanziert sich von Tellkamp

Der Suhrkamp-Verlag hat sich von seinem preisgekrönten Autor Uwe Tellkamp („Der Turm“) distanziert. Tellkamp hatte bei einer Diskussionsveranstaltung in Dresden gesagt, 95 Prozent der Flüchtlinge kämen, „um in die Sozialsysteme einzuwandern“.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Der Suhrkamp-Verlag hat sich von seinem preisgekrönten Autor Uwe Tellkamp („Der Turm“) distanziert. Wörtlich schrieb der Verlag auf Twitter: „Aus gegebenem Anlaß: Die Haltung, die in Äußerungen von Autoren des Hauses zum Ausdruck kommt, ist nicht mit der des Verlags zu verwechseln.“ Tellkamp hatte bei einer Diskussion mit dem Lyriker Durs Grünbein in Dresden gesagt: „Die meisten fliehen nicht vor Krieg und Verfolgung, sondern kommen her, um in die Sozialsysteme einzuwandern, über 95 Prozent.“

Tellkamp befürchtet „Gesinnungsdiktatur“

Bei dem Gespräch, das unter dem Motto „Streitbar“ von der Sächsischen Zeitung veranstaltet wurde, ging es um die Flüchtlingskrise und um Meinungsfreiheit. Mehrere hundert Zuschauer im Dresdner Kulturpalast verfolgten den Schlagabtausch zwischen Tellkamp und Grünbein.

Weiterhin hatte Tellkamp vor einer „Gesinnungsdiktatur“ gewarnt und beklagt, daß in Deutschland die Meinungsfreiheit ausgehöhlt werde. Sowohl Tellkamp als auch Grünbein sind gebürtige Dresdner und gelten als sehr meinungsstark. Im Gegensatz zu Tellkamp verteidigte Grünbein Sprachverbote und den Wandel in der politischen Debatte sowie die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.

Ursprung auf Frankfurter Buchmesse

Anlaß für das Streitgespräch zwischen Uwe Tellkamp und Durs Grünbein waren die Vorkommnisse auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Herbst. Der Börsenverein als Betreiber der Messe hatte konservativen und rechten Verlagen ein Podium gegeben, hatte Standgebühr und Veranstaltungskosten kassiert – und war dann mit Honoratioren protestierend dort aufmarschiert.

Als Reaktion darauf hatte die Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen die „Charta 2017“ im Netz veröffentlicht, in der es heißt: „Die Vorkommnisse auf der Frankfurter Buchmesse, auf der Stände von Verlagen, deren programmatische Ausrichtung der Börsenverein vorab als nicht gutzuheißendes ‘Gedankengut’ deklarierte, zerstört wurden, passen nicht zu einer offenen und toleranten Gesellschaft und sind eines freien Geisteslebens unwürdig.“ Erstunterzeichner waren neben Uwe Tellkamp auch viele andere Autoren wie Cora Stephan, Alexander Wendt und Vera Lengsfeld.

 

Der Schriftsteller Uwe Tellkamp Foto: Oliver Killig/ZB
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