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Nachgetreten von linksaußen

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Nachdem der Historiker Wolfgang Wippermann in einer Talkshow dazu diente, die Autorin Eva Herman in einer radikal rechten Ecke zu verorten, kritisierten ihn dafür etliche Zuschauer scharf. Nun startet er einen Gegenangriff: „Hitler hat die Autobahn gebaut und die Frauen geehrt. Die Arbeitslosen hatten Arbeit, und die Kriminellen waren alle weggesperrt. So hat die schweigende Mehrheit schon immer gedacht. Jetzt hat sie laut und offen gesprochen.“ Das Buch ist zeugt häufig von intellektueller Unredlichkeit. So wirft Wippermann Herman vor, ihr sei nicht bekannt, daß die bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten deren verbrecherischer Ideologie dienten. Dabei ignoriert er volle sechs Seiten aus Hermans Buch „Das Eva-Prinzip“, wo sie das Dritte Reich eben deshalb aufs schärfste verdammt und die auch auf Hermans Internetseite einsehbar sind. Sowohl Hermans Buch als auch ihren Internetauftritt führt Wippermann als Quelle an. Und wenn er beklagt, Herman habe sich von den Rechtsextremen, die sie vereinnahmen wollten, nicht ausreichend distanziert, unterschlägt er, daß sie Wippermann bereits in der Talkshow mehrfach entgegnete, dagegen juristisch vorzugehen. Wie kann man sich noch stärker von jemandem distanzieren als durch juristische Schritte? Indem man auf ihn schießt? An anderen Stellen warnt Wippermann vor einer „unzulässigen Dämonisierung der DDR“ und erklärt: „Konservativismus und Faschismus waren politische Bundesgenossen und hatten gleiche oder zumindest vergleichbare ideologische Ziele.“ Da ist es nur zwangsläufig, daß er die für Herman Partei ergreifende JUNGE FREIHEIT als „rechtsradikal“ verortet und daran anschließend erklärt: „Wenn sich Rechtsradikale zu Anwälten der Meinungsfreiheit aufschwingen, wird es immer gleichermaßen grotesk wie gefährlich.“ Bemerkenswert immerhin ist Wippermanns Beobachtung, daß sich keiner der mit Eva Herman oft in einem Atemzug genannten Konservativen für sie eingesetzt hat. „Arnulf Baring, Udo di Fabio, Matthias Matussek, Frank Schirrmacher und viele weitere der in diesem Zusammenhang Genannten schwiegen.“ Wenn es der radikalen Linken gelingt, ihre eigene Lesart als die einzig statthafte durchzusetzen, dann sind so einige konservative Meinungsführer auch selbst dafür verantwortlich. Wolfgang Wippermann: Autobahn zum Mutterkreuz. Historikerstreit der schweigenden Mehrheit. Rotbuch Verlag, Hamburg 2008, broschiert, 128 Seiten, 9,90 Euro

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