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Notwendige Richtigstellung

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Das soeben erschienene „Polemische Soziallexikon“ Gerd Habermanns kann – begrenzt auf den alltäglichen Sprachgebrauch in Politik und Medien – natürlich als Nachschlagewerk genutzt werden. Mehr Gewinn zieht man jedoch daraus, wenn man den schlanken 170-Seiten-Band ganz liest. Es handelt sich bei der Publikation nämlich um nicht weniger als das, was der kürzlich verstorbene Wissenschaftstheoretiker Gerard Radnitzky im Vorwort als „dringliche Maßnahme zur Sanierung der durch die politisch korrekte Neusprache verschmutzten intellektuellen Umwelt“ bezeichnet hat. Habermanns Lexikon, so Radnitzky, sei „ein höchst wirksames Werkzeug für Deutschlands sozialpolitische Dauerbaustelle Nummer Eins, um den Weg zur Knechtschaft zu stoppen.“ In der Tat haben die Freiheits- und Gesellschaftszerstörer der 68er seit vier Jahrzehnten nicht nur die Institutionen besetzt, sondern auch die Begriffe, die in Teilen zur Sprache der Lüge und der Tatsachenverdrehungen geworden ist. Das politisch korrekte Konformverhalten, das heute als oberste Tugend der „anständigen Demokraten“ gilt, hat man früher frei heraus als Opportunismus, Feigheit und Speichelleckerei bezeichnet. Es geht in Habermanns Lexikon nicht nur um ein Zurechtrücken ideologisch verfälschter Begriffe, sondern auch um sachkundige Wissensvermittlung in der komplexen Begriffsfülle in Politik und Nachrichten. Wer weiß schon genau, was Hartz IV ist oder die Agenda 2010, was die Europäische Sozialcharta oder die Flat Tax, was Korporatismus oder die Rentenformel, das Solidaritätsprinzip oder die Subsidiarität. Als langjähriger Leiter des Unternehmerinstituts ASU kennt er auch diffizile Institutionen bis ins Detail. Gleichwohl sind alle Texte leicht verständlich, auch komplexe Zusammenhänge veranschaulicht er gut. Ergänzt wird der lexikalische Hauptteil durch einen brillanten Essay des Autors „Zur Ökonomie und Sprache des Neides“ sowie durch einen Kurztext von Stephen Holmes über „Die Entstellung der Begrifflichkeit“. Habermann verspricht nicht zuviel, wenn er sein neues Werk als „Einführung in freiheitliches Denken“ vorstellt. Gerd Habermann: Richtigstellung – Ein polemisches Soziallexikon. Olzog Verlag, München 2006, broschiert, 170 Seiten, 19,90 Euro

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