Als Wilhelm Anton Frohs wurde Willi Forst am 7. April 1903 in Wien geboren. Trotz einer fehlenden Schauspielausbildung bekam er bereits im Alter von sechzehn Jahren ein Engagement in Teschen. Von hier aus spielte er sich im Raum Böhmen-Mähren an kleineren Provinzbühnen durch das gesamte Bühnenrepertoire. 1925 erhielt er einen Vertrag als Operetten- und Revuedarsteller am Berliner Metropol-Theater. Bald darauf folgten Engagements am Carl-Theater in Wien, in Berlin am Theater des Westens und wieder in Wien am Apollo-Theater. Der Höhepunkt seiner Theaterlaufbahn war jedoch eine Verpflichtung an Max Reinhardts Deutsches Theater im in Berlin Jahre 1928. Forsts erste Filmarbeit geht auf das Jahr 1920 zurück, als er in dem Stummfilm „Der Wegweiser“ spielte. Einem breiteren Publikum wurde er 1928 in seinem ersten Tonfilm „Atlantic“, der die Titanic-Katastrophe behandelte, bekannt. In den dreißiger Jahren avancierte er mit musikalischen Komödien wie „Zwei Herzen im 3/4 Takt“, „Peter Voss, der Millionendieb“ und „Allotria“ endgültig zum Publikumsliebling. Für „Leise flehen meine Lieder“ schrieb er 1933 auch erstmals das Drehbuch und führte selbst Regie; ein Jahr später folgte der Film „Maskerade“ mit Paula Wessely in der Hauptrolle. Während sich der Musikfilm in den letzten Kriegsjahren mehr der leichten Muse verschrieb und Revuen und Operetten zu einem angenehmen Trost wurden, als an den Fronten die große Wende eintrat, begann Forst, der schon mit seiner „Operette“ (1940) und der anspruchsvollen Komödie „Frauen sind keine Engel“ (1943) den Weg gebahnt hatte, gegen Ende des Krieges einen großangelegten Farbfilm über Carl Michael Ziehrer, den Walzerkomponisten und Zeitgenossen von Strauß. Der 1943 begonnene Film „Wiener Madeln“ konnte jedoch erst sechs Jahre später fertiggestellt werden. Weihnachten 1949 kam es endlich zur öffentlichen Uraufführung. Den Höhepunkt des Films bildet ein Musikduell zwischen Ziehrers Walzerorchester und einer amerikanischen Riesenschau vom Typ Sousa-Barnum. Forst ließ diesen Wettkampf in einer einzigen Verbrüderung ausklingen, indem die walzernden Wienermädel kurzerhand die Barriere zwischen den Orchestern stürmen und alles mit sich reißen. Vorher hatte Willi Forst schon einen der größten österreichischen Kassenerfolge produziert, nämlich den „Hofrat Geiger“ (1947) unter der Regie von Hans Wolff. Jener Herr Hofrat (Paul Hörbiger) reiste mit seinem Bediensteten (Hans Moser) in ein Donaustädtchen, um dort eine Jugendliebe ausfindig zu machen. Hörbiger und sein „Mariandl“ gewannen alle Herzen, und jeder dritte Österreicher sah sich veranlaßt, dem Herrn Hofrat auf seiner romantischen Wallfahrt in die Idylle der Vergangenheit zu folgen. In den Nachkriegsjahren gelang es Forst nicht mehr, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Allein sein sensationslüsterner Film „Die Sünderin“ wurde 1951 ein Kassenschlager, nicht zuletzt deshalb, weil er aufgrund einer winzigen Nacktszene von Hildegard Knef zum größten Skandalfilm der fünfziger Jahre geriet. Nach Filmen wie „Im weißen Rößl“ (1952), „Ein Mann vergißt die Liebe“ (1955) und „Wien, Du Stadt meiner Träume“ (1957) zog er sich resigniert vom Filmgeschäft zurück: „Mein Stil ist nicht mehr gefragt. Ich trete ab, leicht lädiert, aber in stolzer Größe à la Garbo. Es ist besser zu gehen, als gegangen zu werden.“ Nach dem Tod seiner Frau 1973 lebte er in der Schweiz in selbstgewählter Einsamkeit. Nach langer, schwerer Krankheit starb Willi Forst am 11. August 1980 im Wiener Hanusch-Krankenhaus. Auf dem Friedhof von Neustift am Walde befindet sich seine letzte Ruhestätte.