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Woran ich nicht glaube

Woran ich nicht glaube

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Woran ich nicht glaube

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Heute möchte ich hier in aller Öffentlichkeit gestehen: Ich bin gar nicht deshalb Christ geworden, weil ich besonders viel, sondern weil ich besonders wenig glaube. Bei genauer Betrachtung befreit das Christentum den Menschen vom Glauben an sehr vieles.

So glaube ich nicht daran, daß die Welt entstanden ist ausschließlich durch das Wirken der Schwerkraft, wie es der Physiker Stephen Hawking in seinem soeben erschienenen Buch „Der große Plan“ behauptet. Auch rein biologistische Erklärungsmodelle wie jenes von Richard Dawkins („Das egoistische Gen“, 1976) überzeugen mich nicht. Welch große Macht muß doch der Mensch der Biologie oder der Physik beimessen, um nicht an einen allmächtigen Gott glauben zu müssen!

Was im Hinblick auf die Vergangenheit gilt, also auf die Entstehung der Erde und des Menschen, gilt ebenso im Hinblick auf die Zukunft. In den Zeitungen und Zeitschriften gehören die Horoskope zu den meistgelesenen Beiträgen. Auch lebt in unserem Land eine große Anzahl von Menschen von der Wahrsagerei und der Astrologie.

Das Paradies auf Erden gibt es nicht

Wer es lieber etwas intellektueller mag, setzt auf politische Systeme und Gesellschaftstheorien. Die großen politischen Ideologien haben einerseits versucht, die bisherige Entwicklung der Gesellschaft zu deuten und gleichzeitig Rezepte angeboten, wie „bessere“ Strukturen und „bessere“ Menschen geschaffen werden könnten. Nur sind diese Theorien in der Regel nach kurzer Zeit gescheitert.

Papst Benedikt XVI. hat schon in seiner Enzyklika „Spe salvi“ vom 30. November 2007 klargestellt, daß wir unsere Hoffnung nicht auf irdische Systeme setzen dürfen, die alle vergänglich sind. Auch wird der Mensch durch innerweltliche Hoffnungen unter einen gewaltigen Druck gesetzt. Unsere Hoffnung kann letztlich nur überirdisch begründet werden. Das Paradies auf Erden gibt es nicht.

Nur auf das Glaubensbekenntnis verpflichtet

Wenn man sich bewußt macht, woran Menschen ohne Religion glauben, ist es eine Erleichterung, als Christ nur auf das Glaubensbekenntnis verpflichtet zu sein, das bei genauer Betrachtung gar nicht so vieles von uns verlangt. Der Glaubensverlust unserer Tage treibt jetzt schon die seltsamsten Blüten.

Gilbert Keith Chesterton hatte es bereits erkannt: „Wo der Mensch nicht mehr an Gott glaubt, glaubt er nicht etwa an nichts, sondern an alles mögliche.“ Oder mit den Worten Ernst Jüngers: „Die verlassenen Altäre werden von Dämonen erobert.“

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