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Körperhygiene

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Man hat in den letzten Tagen sogar an der Kasse im Supermarkt gemerkt, daß der Sommer und die dazugehörigen Temperaturen in Deutschland angekommen sind. Es riecht in der Warteschlange, als hätte ein streunender Hund in einer Kläranlage eine nasse Sportsocke gefressen und wieder rausgewürgt. Es stinkt widerlich nach altem Schweiß.

Gut, jeder Mensch schwitzt nahezu immer, und tägliches Duschen kann der Haut schaden – aber was man in einer Schlange mit wartenden Menschen manchmal riecht, treibt einem Tränen ins Gesicht. Wäre der Supermarkt ein Verkehrsflugzeug, müßten sofort Sauerstoffmasken von der Decke fallen.

Warum waschen sich manche Menschen mehrere Tage nicht und gehen trotzdem ungerührt in die Öffentlichkeit? Angeblich haben 20 Prozent der 14- bis 69jährigen gar kein Interesse an Haut- und Körperpflege.

Distanzzonen sollte man einhalten

Als einer dieser Stinker in der Schlange im Einkaufsmarkt immer näher rückte, mußte ich etwas sagen: „Hören Sie zu. Wenn Sie mir noch näher kommen, werden wir heiraten müssen. Der soziale Abstand in Deutschland beträgt einen Meter, also gehen Sie etwas zurück.“ Ich glaube nicht, daß von meinen Worten viel verstanden wurde, aber ein böser Blick glitt hoch und runter und zumindest kam „Axel Schweiß“ nicht noch näher.

Der Mensch ist bestimmte Distanzzonen gewohnt und reagiert entweder mit Ablehnung oder zumindest mit Streß, wenn seine Zonen unterschritten werden, obwohl er dies nicht möchte.

Im Jahre 1963 wurden diese Zonen von Edward Twitchell Hall entdeckt und wie folgt kategorisiert: Die „Intimzone“ zwischen uns und unserem Gegenüber ist die kürzeste mit circa 50 bis 60 Zentimeter. Sie ist reserviert für Familie oder Lebenspartnerin. Die „Persönliche Zone“ (für Freunde und Kollegen) hat eine Distanz von etwa einem halben bis einem Meter.

Tolerant nur mit Abstand

Zu Fremden sollte man mehr Distanz wahren, mindestens einen Meter, lieber etwas mehr. Dies ist die „Soziale Zone“, die man einnimmt, bevor man jemanden kennenlernt. Der hier geltende Abstand sollte auch und besonders bei einer Ansammlung von Menschen gelten – und sei es nur in einem Einkaufsmarkt.

Laut Statistik haben die privaten Haushalte für die „Verbrauchsgüter in der Gesundheitspflege“ in den Jahren 2004 und 2005 nahezu immer gleich viel ausgegeben, nämlich jeweils 24 Euro monatlich, in den Jahren 2006 und 2007 jeweils 22 Euro im Monat.

Meines Erachtens kann jeder rumlaufen, wie er will. Denn aus der Distanz können wir sogar Gestank tolerieren: „Dieses laue Gefühl aus Ekel, Verachtung und Mitleid – genannt Toleranz“, hatte Anfang der 90er Jahre Harald Schmidt treffend formuliert. Ja, wir sind tolerant. Aber bitte Abstand halten!

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