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Betreuungsgeld

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Daß ich als Hausfrau und Mutter, die ihr Kind zuhause erziehen will, das von Union und FDP geplante Betreuungsgeld gut finde, ist klar. Dabei geht es nicht mal so sehr um die willkommenen 150 Euro monatlich, sondern um das Symbolische: Das Geld, das ab 2013 bezahlt werden soll, ist ein Zeichen der Bundesregierung an die Mütter. Ihre täglich geleistete Arbeit für die Gesellschaft erhält nun endlich eine kleine Honorierung.

Natürlich ist das Betreuungsgeld auch ein Zeichen für die Familie – und gegen die Verstaatlichung der Erziehung und Bevormundung der Eltern. Denn im Gegensatz zur linken Überzeugung, glauben Union und FDP an die Kompetenzen der Eltern und ihre Entscheidungsfreiheit. Nach ihnen soll jeder sein eigenes Familienmodell leben können.

Und ganz nebenbei spart Vater Staat dabei natürlich auch Geld. Denn Hausfrauen entlasten die Gesellschaft. Schließlich kostet ein Kitaplatz den Staat monatlich weit mehr als nur 150 Euro pro Kind.

Gäbe es nur nicht die Unterschicht

Klingt alles gut – gäbe es nur nicht die Unterschicht. Und vor allem nicht die schlecht integrierte ausländische Unterschicht. Das meint zumindest der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD). In einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel sagte er über das Betreuungsgeld: „In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen“.

Und irgendwo hat er recht: So sehr man für häusliche Erziehung ist, kann man nicht leugnen, daß es vielen Kindern aus dem Prekariat in einer Kita sicherlich besser ginge als zuhause. Denn dort hätten sie wenigstens einen geregelten Tagesablauf, eine warme Malzeit und sie würden ganz nebenbei womöglich noch die deutsche Sprache lernen. Sicherlich wären diese Kinder weniger verwahrlost, besser gefördert und zudem integrationsfähiger – als wenn sie lediglich vom Fernseher (oder der anatolischen Großmutter) erzogen werden.

Doch ist das ein Grund das Betreuungsgeld allen vorzuenthalten? So hart es klingt, sollte das Geld womöglich nicht an jene Familien gezahlt werden, die Sozialhilfe empfangen. Denn viele von ihnen betreuen nun mal ihre Kinder nicht, obwohl sie zuhause sind. Außerdem wäre das ihnen zusätzlich bezahlte Geld kein wirklicher Anreiz, Arbeit zu suchen. 

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