Bereits in der vergangenen Woche habe ich mich über ein böses Wort ausgelassen. Und gleich diese Woche durfte ich ein neues kennenlernen. Diesmal stammt es nicht aus dem Gassenjargon, sondern von meinem Hausarzt.
Mittlerweile habe ich die 40 deutlich überschritten. Meine Krankenkasse schickt mir deshalb regelmäßig einen Gutschein, der mir die Möglichkeit zu einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung bietet. Bisher habe ich mich immer vor solchen Untersuchungen gedrückt, mit der grandiosen Ausrede, daß ich topfit bin. Dieses Mal beschloß ich, das Angebot anzunehmen.
Allerdings ist es wohl nicht nur reine Vernunft, schließlich merkte ich die letzten Jahre, daß die Einschläge näher kommen. Diverse Kollegen und Freunde wurden bereits von Krankheiten dahingerafft, andere leiden an mehr oder weniger schweren Zipperlein, die das Leben doch sehr unangenehm machen können. Also dachte ich mir, der kluge Mann – in diesem Fall bin ich gemeint – beugt vor!
Neues von den Wechseljahren
Nachdem ich also vor ein paar Tagen alle möglichen würdelosen Tests über mich ergehen ließ, saß ich heute schwitzend im Wartezimmer meines Hausarztes. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich wegen der sommerlichen Hitze oder aus Nervosität und Angst Schweißausbrüche hatte.
Ich will es nicht spannend machen: vermutlich dürfen sie noch längere Zeit meine Kolumnen lesen. Offensichtlich leide ich an nichts. Und das böse Wort? Das hängt mit meinen Blutwerten zusammen. Eigentlich hätte ich gedacht, daß aufgrund von gutem Essen und dem ein oder anderen Bier zuviel verschiedene Werte nicht so toll sind. Aber was durfte ich aus berufenem Mund erfahren: meine Werte sind „altersgerecht“.
Ich weiß nicht, ob ich mich von diesem Schlag jemals wieder erholen werde. Hohe Werte, schlechte Werte, fehlende Werte, komische Werte – alles hätte ich akzeptiert. Aber „altersgerecht“? Das klingt doch sehr deprimierend. Sobald ich mich von diesem Schlag erholt habe, dürfen sie dies hier lesen. Wenn es dann wieder heißt: neues von meinen Wechseljahren.