Erst kürzlich hörte ich den Namen „Hoss & Hopf“ das erste Mal. Ausgerechnet meine 15jährige Tochter, bei der ich das geringste Interesse für Politik vermutete, klärte mich auf, weshalb sie den Kanal „natürlich schon ewig“ höre. „Hoss & Hopf“ sind zwei Jungunternehmer im Bereich Finanzberatung, die seit 2022 ein gemeinsames Podcast-Gesprächsformat betreiben. Und das mit explosionsartigem Erfolg: Monatelang belegten sie vorderste Plätze der deutschen Podcast-Charts und erreichen ein Millionenpublikum.
Auf einer stundenlangen Autofahrt in den Winterurlaub haben wir gemeinsam mit dem Zwillingsbruder meiner Tochter eine Folge nach der anderen gehört. Es ist erstaunlich – auch wenn es die Macher herunterspielen –, wie sie gerade jüngere Hörer in den Bann schlagen. Und zwar ausgerechnet mit Ansagen, die sich viele Eltern gegenüber ihren Kindern nicht mehr wagen, zu machen: Reißt euch zusammen! Nehmt euer Leben selbst in die Hand! Laßt euch nicht hängen! Hört auf zu jammern!
Philip Hopf und Kiarash Hossainpour, wie sie vollständig heißen, schildern packend ihre teils schwierigen Lebenswege, Rückschläge, Versagen, Schwächen – und wie sie sich freigekämpft haben. Ein wenig lassen die „12 Rules for Life“ des konservativen Psychologen Jordan Peterson grüßen.
„Hoss & Hopf“ sind für linke Wächter nicht zu greifen
Hopfs Spruch, man müsse seine „Klinge schärfen“, indem man morgens kalt duscht, keine Zeit vertrödelt, sich anstrengt, noch eine Schippe drauflegt, wurde in diesem Winterurlaub zu einem geflügelten Wort.
„Hoss & Hopf“ stehen dabei nicht allein, sondern sind Teil des Phänomens einer wachsenden unabhängigen und auffällig nicht-linken Influencer-Szene, die in den Sozialen Medien – vor allem TikTok, Youtube und Instagram – rasanten Zulauf erhält.
Die Nervosität bei medialen Platzhirschen und zwangsgebührenfinanzierten Tugendwächtern ist groß. „Frauenfeindlichkeit und Verschwörungsmythen“ sieht der SWR, „gefährliche Falschinformationen“ Business Insider, „Wutbürger mit Podcast“ die Zeit.
Letztlich macht sich eben verdächtig, wer jenseits des von linksliberalen Gatekeepern beherrschten Meinungskorridors Reichweite erzielt und sich Quarantänevorschriften von Nancy Faeser oder Anetta Kahane widersetzt. Zugriff auf Medien und Öffentlichkeit stellt in einer Demokratie die Machtfrage. Mit Blick auf Wahlen wächst aus Angst vor Machtverlust die Besessenheit der politischen Klasse, mit digitalen Kontrollgesetzen oder dem Verfassungsschutz Meinungsfreiheit schon „unterhalb der strafrechtlichen Grenzen“ (Thomas Haldenwang) einzuschränken. Mit am besten öffentlich-rechtlich vorsortierten Informationen und betreutem Denken gilt Ruhe dann wieder als erste Bürgerpflicht.
>> Das ganze JF-Exklusiv-Interview mit Philip Hopf hier zum nachlesen.