Zum Jahresende erhalte ich immer besonders viel Leserpost: Derzeit macht sich hier eine Mischung aus Wut und Entsetzen breit angesichts multipler Krisen und einer überforderten politischen Führung. Das Sicherheitsgefühl früherer Jahre ist dahin, das Vertrauen in die Stärken der deutschen Wirtschaft, des Bildungssystems, die Kompetenz unserer Eliten ist tief erschüttert.
Verbittert verabschieden sich auch manche. Ein Leser schreibt mir, sein „seelisches Befinden“ habe den „bisher tiefsten Punkt erreicht“. Ob die Deutschen „die Kurve noch hinbekommen und aufwachen“ sei schwer zu sagen. Eine andere Leserin sagt adieu mit Dank für unsere Arbeit, „glaubwürdige Informationen“ und „Beweise für eine sukzessive Demontage“ ihrer „heilen Welt“. Die „nicht enden wollende Ignoranz und Inkompetenz unserer politischen Spitze, die ungehindert unser Land sabotiert, bringt mich aber an die Grenzen des Erträglichen.“
Den verständlichen Wunsch nach Rückzug ins Private, das Abschotten von negativen Nachrichten, nannte Thorsten Hinz kürzlich treffend „Entpolitisierung durch Einschläferung“, die den für die Misere Verantwortlichen willkommen sein dürfte.
Doch mehren sich Anzeichen, daß Widerstand keineswegs zwecklos ist. Daß die Engelsgeduld, die man insbesondere Deutschen nachsagt, endlich ist. Daß die Versuche, über Gängelung und Ächtung, Cancel Culture und Political Correctness Bürger politisch abzurichten und zu disziplinieren, immer fruchtloser verlaufen.
Demonstrationen geben Hoffnung
Obwohl Steuermilliarden in völlig einseitige Maßnahmen des „Kampfes gegen Rechts“ fließen – die Umfragewerte der AfD erreichen historische Höchstwerte. Überall könnte Schwarz-Blau linke Regierungen verdrängen. Auch der immer absurdere Mißbrauch des Verfassungsschutzes mit immer hysterischeren Warnungen – sie verpuffen! Grenzkontrollen des Bundes wären übrigens ohne diesen erdrutschartigen Stimmungsumschwung nie eingeführt worden.
Die Wutdemonstration gegen das Heizungsgesetz in Erding, die Bauernproteste in Berlin – nur zwei Beispiele für deutlich wachsenden Mut „normaler Bürger“, gegen eine immer weltfremdere Politik aus Berlin aufzustehen. Diesen Druck gilt es aufrechtzuerhalten und zu verstärken. Nicht zuletzt durch kritischen Journalismus, dem sich diese Zeitung verpflichtet hat.
Gerade erreicht mich ein besonders aufmunternder Brief einer Leserin: „Sie sind mir ein Trost in diesen verrückt gewordenen Zeiten und immer wieder Stütze und Freude. (…) Sie geben mir immer wieder das Gefühl und die Sicherheit, mit meinen ‘rebellischen’ Gedanken nicht allein zu sein.“
Halten wir zusammen und stärken uns gegenseitig. Ich wünsche uns gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!