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„Müller-Milch“-Affäre: Alles AfD, oder was?

„Müller-Milch“-Affäre: Alles AfD, oder was?

„Müller-Milch“-Affäre: Alles AfD, oder was?

Alice Weidel beim Pressestatement zur Fraktionssitzung der AfD-Bundestagsfraktion im Reichstagsgebäude. Berlin, 07.11.2023
Alice Weidel beim Pressestatement zur Fraktionssitzung der AfD-Bundestagsfraktion im Reichstagsgebäude. Berlin, 07.11.2023
Alice Weidel bei einem Pressetermin: Ihr Treffen mit Theo Müller hat hohe Wellen geschlagen Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopress
„Müller-Milch“-Affäre
 

Alles AfD, oder was?

Eine Parteichefin trifft sich mit dem Müller-Milch-Chef. In den Augen der Innenministerin brechen damit alle Dämme. Doch die Debatte führt wieder nur an den wichtigen Themen vorbei. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Hat Bundesinnenministerin Faeser nicht genug zu tun? Migrationschaos, islamistische Terrorgefahr, Ausstattung der Polizei. Statt diese hausgemachten Probleme anzupacken, attackiert sie deutsche Unternehmer, sie sollten endlich „deutlich Haltung“ zur AfD zeigen und sich dem „Kampf gegen Rechts“ anschließen.

Auslöser für diesen Ausfall waren Medienberichte, der Molkerei-Unternehmer Theo Müller („Müller-Milch“) habe gewagt, sich privat mit der AfD-Bundessprecherin Alice Weidel zu treffen. Ampel-Politiker sehen entsetzt scheinbar letzte Dämme brechen. Faesers regierungsamtliche Abmahnung trägt totalitäre Züge und befeuert Boykott-Aufrufe gegen Müller-Milch.

Warum wandern Unternehmen ab?

Das Handelsblatt hat gerade 40 Dax-Konzernen Fragen zum Umgang mit der AfD verschickt und empört festgestellt, nur fünf hätten geantwortet. Der Spiegel beklagt daraufhin, es sei „erbärmlich“, daß die „wirtschaftliche Elite“ nicht „den Arsch hoch“ bekomme und sich gegen die AfD, die „Demokratie- und Wirtschaftszerstörer von rechtsaußen“ stelle. Uns ist etwas anderes ein Rätsel: Warum nehmen deutsche Wirtschaftsführer mit derartiger Schafsgeduld die Wirtschaftszerstörung der Ampel-Regierung hin, die mit ihrer durchgeknallten Energiepolitik Deutschland deindustrialisiert? Warum sponserten so viele von ihnen den jüngsten Parteitag der Grünen?

Viel spannender als die Frage, warum sich Theo Müller privat mit Alice Weidel trifft, ist, warum er seine Unternehmensgruppe in Luxemburg angesiedelt hat und er selbst seit 2003 in der Schweiz lebt? Warum Deutschland mit einer falschen Asylpolitik ungebremst Millionen Transferempfänger in unser Sozialsystem einwandern läßt und gleichzeitig durch wirtschaftsfeindliche Bürokratie und Höchststeuern Unternehmen und Leistungsträger aus dem Land treibt?

AfD als Partei der Durchschnittsverdiener

Nach jüngsten erfolglosen Vorstößen zu einer absurden AfD-Verbotsdebatte beabsichtigt die Politik nun konzertiert, die AfD gesellschaftlich massiver zu isolieren. Seit Monaten im Bund dauerhaft in Umfragen über 20 Prozent, im Osten über 30 Prozent, wurde die AfD zum Hauptventil des Unmutes in der Bevölkerung und damit Hauptfeind etablierter Parteien.

Wie nah beieinander AfD und – vor allem mittelständische – Wirtschaft tatsächlich liegen, arbeitet soeben eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) heraus und attestiert zähneknirschend die „nach wie vor wirtschaftsliberale Programmatik“ der AfD. Sie sei „mitnichten eine Partei des Prekariats“, sondern der sich ausgeliefert fühlenden Durchschnittsverdiener“.

Statt Gesprächsverboten und Ächtungen benötigt Deutschland endlich eine souveräne, offene Debatte zwischen allen politischen Kräften – von links bis rechts. Wäre das was?

JF 50/23

Alice Weidel bei einem Pressetermin: Ihr Treffen mit Theo Müller hat hohe Wellen geschlagen Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopress
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