Nachbeben der Europawahl: Frankreichs Rechte sortiert sich neu
Nachbeben der Europawahl: Frankreichs Rechte sortiert sich neu
Nachbeben der Europawahl: Frankreichs Rechte sortiert sich neu
Stühlerücken bei Frankreichs Rechten: Marion Marechal kehrt ihrer Partei Reconquête! den Rücken Foto: picture alliance / abaca | Abdullah Firas/ABACA / JF-Montage
Vor der anstehenden Neuwahl in Frankreich sortieren sich die politischen Lager. Insbesondere bei den Rechten ist nach dem Erfolg des Rassemblement National bei der Europawahl vieles in Bewegung; auch im Hause Le Pen. Ein Kommentar von Karlheinz Weißmann.
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Man kann die Situation in den einzelnen europäischen Nationen nie 1:1 auf das eigene Land übertragen – das klappt ja noch nicht mal bei Deutschland und Österreich, denn die FPÖ ist eben nicht ein wirkliches Pendant zur AfD. Zwar gibt es auch in Österreich die Nazikeule, aber Begriffe wie Nation oder Patriotismus sind in der Alpenrepublik nicht so diskreditiert wie in Deutschland, wo ja selbst die AfD sich mit „Deutschland“ schwertut. Wollte man also die Situation in Frankreich wirklich mit deutschen Parteien beschreiben, dann so, als hätte die Werteunion etwa 30 und die AfD etwa 15 Prozent, wobei die WU im Westen und die AfD im Osten stark wäre. Für kurze Zeit flammten solche Illusionen ja mal durchs liberalkonservative Lager, bevor Hans-Georg Maaßen mit seiner Äußerung von „Premium-Partner CDU“ eine klassische Bruchlandung hinlegte. Am Ende aber würden in der Tat auch die deutschen Rechten daran scheitern, daß es im rechten Lager nicht die gemeinsame „Sache“ gibt wie bei den Linken. Denn wäre es anders, wäre die CDU schon lange die WU und würde längst hinter den Kulissen mit der AfD eine „Pizza-Connection“ unterhalten, so wie sie in den 90ern nach links sondierte.
Die neue Zusammensetzung der Gesellschaft lässt sich vorläufig nicht stoppen. Allerdings hat Frankreich eine lange republikanische Tradition. Bei uns kommt noch ein unheilvoller Umstand: Die deutsche eingeborene Frau ist bei einer Reproduktionsquote von 1 angekommen, die mit Sicherheit weiter zurückgeht, weil das System Kinderlosigkeit belohnt und was die große Mehrheit nicht ändern will, da sie grundsätzlich gegen Anstrengungskultur eingestellt ist, näheres bei Herrn Scheuch nachzulesen und auch bei Helmut Schmidt. Für die Minderheit der Eingeborenen mit ausreichender Kinderzahl, Leistungswillen und positiver Zukunftserwartung bietet sich an, sichere Reservate zu schaffen, mit ähnlichen in Europa zu cooperieren , um wieder eine entscheidende Dominanz zu erreichen. Die Demographie ist gnadenlos, jeden Monat beträgt der Sterbeüberschuß 50000 Ureinwohner, überproportional in Mitteldeutschland.
Laizisten, Freimaurer, „Zionisten“ und die LGBT- Lobby sind also diejenigen Gruppen, an die sich Marine Le Pen angenähert hat, um zur Macht zu kommen? Klar, dass „richtige“ Rechte da nicht mitmachen. Aber auch „richtige“ Linke sie islam-affine Gruppen sind für einen solchen emanzipatorischen Kurs nicht zu haben. Die große Grenze läuft nicht zwischen links und rechts, sondern zwischen der aufgeklärten, logengestützten, philosemitischen und diversen Moderne und der Querfront-Reaktion gegen diese Moderne.
Die Linken sind deshalb Islam affin, weil sie ihn als Keil zur Zerstörung des Westens nutzen wollen. Nur sind es die von ihnen angesprochenen liberalen und jüdischen Gruppen, die mit den von Ihnen angesprochenen Werten von Toleranz und Diversität erst dafür sorgen, dass der Islam sich in Europa einnisten könnte.
Das ist ja gerade das Seltsame, dass die Linksliberalen im Verein mit Links-Christen, logen-affinen und israelfreundlichen Gruppen die große muslimische Einwanderung erst möglich gemacht hat. Ob damit im dialektischen Sinne eine Absicht verbunden ist? Etwa dergestalt, dass die „fortschrittlichen Kräfte“ irgendwelche „reaktionären Massen“ als Gegengewicht brauchen, um umso heller, greller und buntfarbener im Licht von Demokratie, Menschenrechte, Toleranz und Nachhaltigkeit zu leuchten? Brauchen sie die restaurative Negativfolie für ihre eigene progressive Selbstvergewisserung?
Danke für den Blick nach Frankreich. Diese Selbstschwächung von Reconquête! ist bedauerlich. Denn sollte der Rassemblement National künftig tatsächlich Verantwortung tragen, wird eine gewisse Entzauberung unvermeidlich sein (Macrons Kalkül?) – weshalb die Zemmour-Partei dann das konsequente Auffangbecken der Enttäuschten wäre.
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Stühlerücken bei Frankreichs Rechten: Marion Marechal kehrt ihrer Partei Reconquête! den Rücken Foto: picture alliance / abaca | Abdullah Firas/ABACA / JF-Montage
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