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Fox News, Tucker Carlson und Twitter: Kaisers royaler Wochenrückblick

Fox News, Tucker Carlson und Twitter: Kaisers royaler Wochenrückblick

Fox News, Tucker Carlson und Twitter: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Fox News, Tucker Carlson und Twitter
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Der US-Sender Fox feuert seinen beliebtesten Moderatoren, Bangen um Servus TV und in Deutschland jault Böhmermann mal wieder rum. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Der US-Sender Fox News gab am Montag bekannt, daß er und der Moderator Tucker Carlson ab sofort getrennte Wege gehen werden. Carlson, der von seinen Fans nur liebevoll Tucker genannt wird, war über Jahre das Aushängeschild des konservativen Nachrichtenkanals und erzielte mit seiner Talkshow die höchsten Einschaltquoten für eine politische Fernsehsendung in der Hauptsendezeit.

Entsprechend einschneidend waren die Konsequenzen seines Weggangs für seinen bisherigen Arbeitgeber. Die Zuschauerzahlen auf dem nun ehemaligen Sendeplatz des TV-Stars stürzten rapide ab. Ebenso erging es der Aktie des Medienhauses Fox. Aus wirtschaftlicher Sicht machte die Entscheidung, seinen größten Star „gehen zu lassen“, also auf den ersten Blick in etwa so viel Sinn, wie eine durchschnittliche Rede von Joe Biden. Allerdings brockte Carlson Fox News zuletzt auch eine Strafzahlung in Höhe von 787,5 Millionen Dollar an den Wahlcomputer-Hersteller Dominion ein.

Grund war die Berichterstattung von Amerikas beliebtestem Rechtsflügler Donald Trump zu den letzten Präsidentschaftswahlen, in der er mehrfach erhebliche Zweifel daran äußerte, ob bei dem Sieg des heutigen Amtsträgers alles sauber ablief. Jedoch war genau das die Form von Beiträgen, die sein Publikum von ihm sehen wollte und die dem Sender die hohen Quoten bescherten.

Die Zuschauer liebten seine klaren Ansagen

Wer seine Show „Tucker Carlson Tonight“ einschaltete, der erwartete: eine klare Sprache, provokante Statements und Fragen, die anderswo so nicht gestellt werden. Hier Mäßigung von ihm zu verlangen, ist in etwa so, als würde man einen Preisboxer darum bitten, doch künftig möglichst darauf zu verzichten, rechte Haken zu schlagen. Tucker Carlson wußte das und mäßigte sich nicht. Andernfalls hätte er seine Cojones ja auch gleich gegen ein „Camp David“-Poloshirt eintauschen können.

So gehörte der Moderator auch zu den schärfsten Kritikern der globalen Corona-Politik. Wodurch er sich einmal mehr von der Masse der Journalisten abhob. Nach seinem vermeintlichen Rauswurf veröffentlichte Carlson eine Videobotschaft, in der er ein düsteres, aber durchaus realistisches Bild des derzeitigen Mediengeschäfts zeichnet. In seiner kurzen Auszeit sei ihm aufgefallen, „wie unglaublich dumm“ und „irrelevant“ die meisten Debatten im Fernsehen seien. Gleichzeitig würden die wirklich wichtigen Themen, „die über unsere Zukunft entscheiden, überhaupt nicht diskutiert“.

Es gibt Hoffnung

Trotz allem bleibt der unangepaßte Journalist optimistisch und versichert seinen Anhängern: „Wenn ehrliche Menschen die Wahrheit sagen, ruhig und ohne peinlich zu sein“, würden sie „stärker“ werden. Währenddessen würden die „Lügner, die versuchen, sie zum Schweigen zu bringen, schwächer“. Es gebe viele Menschen, die sich dafür interessieren würden, „was wahr ist“, sagt Carlson, und weiter: Es wären zwar „nicht mehr viele Plätze übrig“, an denen man „die Wahrheit noch sagen könne“, es seien aber immer noch genug. Der Medien-Rebell schließt mit den Worten: „So lange man die Worte hören kann, gibt es Hoffnung“.

Was wird aus Servus TV?

Auch hierzulande gab es in den letzten Tagen schlechte Nachrichten für alle Medienkonsumenten, die die Schnauze voll haben, vom faden Einheitsbrei des linksgrünen Mainstreams. Laut verschiedenen Medienmeldungen, unter anderem der Süddeutschen Zeitung, des österreichischen Standard und des Mediendiensts DWDL, soll der Salzburger Fernsehsender „Servus TV“ zum Ende des Jahres die Einstellung des Sendebetriebs seines Ablegers ServusTV in Deutschland planen.

Sollten die Gerüchte der Wahrheit entsprechen, wäre das ein weiterer Verlust an Meinungsvielfalt im deutschsprachigen Pressespektrum. Der zum Red-Bull-Konzern gehörende Kanal ist für viele konservative Politiker, Publizisten und Aktivisten eine der wenigen Möglichkeiten bei einem breiteren Fernsehpublikum Gehör zu finden. Für nichtlinke Fernsehzuschauer ist ServusTV Fernsehen, das man sich noch anschauen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Sollte dieses wegfallen, wäre das Positivste, das man der Situation abgewinnen könnte, wohl, daß es ein guter und finaler Anlaß wäre, dem geistig verstaubten und träge geworden Altmedium endgültig den Rücken zu kehren.

Böhmermann ist schwer eingeschnappt

In den neuen Medien toben vor allem die Medienmacher und Opfer von gestern noch immer wegen des drohenden Wegfalls eines Teils ihrer politischen Deutungshoheit. Auch in dieser Woche war der „blaue Haken“ wieder mehrfach in den Twitter-Trends. Daß diesen nun jeder, der ein entsprechendes Abo abschließt, bekommen kann, ärgert die, die damit bisher die eigene Profilneurose befriedigt haben, sehr. Jetzt erkenne man am „Haken der Schande“, wie Jan Böhmermann ihn inzwischen nennt, die „Arschlöcher“ und „Idioten“, sagen die, die nun demonstrativ auf diesen verzichten.

Man spürt die Enttäuschung und bittere Verzweiflung über den Verlust der Zertifizierung der eigenen vermeintlichen Bedeutsamkeit und das verläßliche Erkennungszeichen für gleichgesinnte Wichtigtuer.

Zurück zur Neutralität

Ursprünglich sollte die Verifizierung durch Twitter übrigens sowieso lediglich einen Schutz der Nutzer vor Fake-Accounts, die sich fälschlicherweise mit prominenten Namen schmückten, darstellen. So hat den „Echtheitsstempel“ anfangs auch jeder erfolgreich beantragen können, der eine gewisse mediale Reichweite hatte. Dazu zählten – sehr zum Ärger vieler prominenter Linker – allerdings eben auch Leute, mit denen sie auf keinen Fall in eine Schublade gesteckt werden wollten.

Ihrem Ärger darüber machten sie als bald unter dem Hashtag „Verified Hate“ Luft, mit dem sie die Verifizierung von „rechten Hetzern“ anprangerten. Der Protest führte dazu, daß Twitter seine entsprechende Vergabe-Politik änderte. Von nun an ging es bei der Verifizierung nicht mehr nur um die Echtheit, sondern vor allem auch um die richtige Gesinnung des Account-Inhabers. Twitter kehrt also lediglich ein Stück weit zur politischen Neutralität zurück, was für Sozialisten natürlich immer ein konterrevolutionärer Rückschritt ist.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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