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Wahl in Finnland: Es wird Frühling in Europa

Wahl in Finnland: Es wird Frühling in Europa

Wahl in Finnland: Es wird Frühling in Europa

Riikka Purra, Parteichefin der Rechtspartei „Die Finnen“: Bei der Parlamentswahl erreichten sie den zweiten Platz, folgt nun der konservative Frühling in Europa?
Riikka Purra, Parteichefin der Rechtspartei „Die Finnen“: Bei der Parlamentswahl erreichten sie den zweiten Platz, folgt nun der konservative Frühling in Europa?
Riikka Purra, Parteichefin der Rechtspartei „Die Finnen“: Bei der Parlamentswahl erreichten sie den zweiten Platz Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Vesa Moilanen
Wahl in Finnland
 

Es wird Frühling in Europa

Von wegen alt und verstaubt: Die europäischen Rechtsparteien eilen derzeit von Wahlsieg zu Wahlsieg. Auch, weil sie gezielt junge Wähler ansprechen. Die Wahl in Finnland zeigt einmal mehr, daß Europa nach rechts rutscht. Und das ist auch gut so. Ein Kommentar.
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Gleich doppelt räumten Konservative und Rechte am Sonntag ab. Sowohl in Finnland als auch in Bulgarien belegten sie bei den Parlamentswahlen die vordersten Plätze. Es sind zarte Knospen, die einmal mehr zeigen: in Europa ist Tauwetter angesagt.

Den Sieg errang in Finnland die konservative Sammlungspartei unter Ex-Finanzminister Petteri Orpo. Diese versteht sich als wirtschaftsliberal und proeuropäisch. Etwas schärfer geben sich die zweitplatzierten „Finnen“. Sie richten den Blick auf das Nationale, sind EU-skeptisch und Kritiker des „Establishments“.

Die beiden Parteien überzeugten mit 20,8 beziehungsweise 20,1 Prozent der Stimmen. Zum Leidwesen von Ministerpräsidentin Sanna Marin, deren Sozialdemokraten sich mit dem dritten Platz begnügen müssen — auch wenn sie im Vergleich zu 2019 Zugewinne verbuchen kann.

Damals waren die Sozialdemokraten allerdings noch stärkste Kraft. Konservative und Rechte sind also an ihnen vorbeigezogen. Es sind eben nicht nur die „alten weißen Männer“, die sich eine politische Trendwende wünschen, wie medial oft ein altes, verstaubtes Klischee herbeiphantasiert wird.

Auch in Bulgarien liegen Rechte und Konservative vorne

Nicht nur in Italien geht mit Giorgia Meloni eine selbstbewußte, konservative Frau voran. Die „Finnen“ führt etwa die Sympathieträgerin Riikka Purra an. Nicht rückwärtsgewandt oder antiquiert, sondern zukunftsweisend und optimistisch sind junge Rechtsparteien in Europa.

Auch in Bulgarien liegt ein Mitte-Rechts-Bündnis vorn. Es kommt aktuell auf etwa 26,6 Prozent der Stimmen. Direkt dahinter folgt ein liberal-konservativer Block mit 24,5 Prozent.

Ein Aufbruch in Europa

Das vergangene Jahr hatte den konservativen Frühling in Europa bereits eingeläutet. Viktor Orbáns Fidesz siegte im April klar in Ungarn und regiert damit weiter das Land. In Italien kämpfte sich mit Silvio Berlusconi, Matteo Salvini und Giorgia Meloni ein konservatives beziehungsweise rechtes Bündnis an die Spitze des Landes und in Schweden machte ein Rechtsbündnis unter der Führung der klar national ausgerichteten Schwedendemokraten das Rennen.

Selbst dort, wo die Mehrheiten nicht ausreichten, um entsprechende Regierungen zu bilden, machten die Rechten ihren linken Rivalen zumindest das Leben schwerer. Daß sich nun immer öfter zwei Blöcke — konservative und progressive — gegenüberstehen, zeigt vor allem eines: viele wollen kein „Weiter so“.  So war es zum Beispiel in Frankreich. Wohin man auch schaut, es tut sich etwas. Und der Frühling ist erst der Anfang, ein Aufbruch.

Riikka Purra, Parteichefin der Rechtspartei „Die Finnen“: Bei der Parlamentswahl erreichten sie den zweiten Platz Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Vesa Moilanen
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