Die Dresdener Lokalausgabe des Internetportals Tag24 kommt aus den Schwärmen nicht heraus: „Mit der städtischen Anmietung des ehemaligen Hotels Cityherberge auf dem Robotron-Areal ist nun eine Unterkunft entstanden, die mancher Urlauber gern während seines Besuchs in Dresden nutzen würde.“
Und damit nicht genug. „Weite Flure, helle Farben, komfortabel eingerichtete Zimmer“ laden die erwarteten 280 jungen Männer aus Afghanistan, Syrien und Venezuela – ja, genau: Venezuela – zum Verweilen ein. Selbstverständlich gibt es auch eine Vollzeit besetzte Kantine („auch vegetarisch“), Gebetsräume und einen Frisör im Haus. Was man sich woanders spart, ist für die Neuankömmlinge aus aller Welt natürlich vorhanden: ein „organisiertes Freizeitangebot“.
Beste Lage lädt zum Flanieren in der Altstadt ein
Falls es die Asylbegehrer dann doch mal an die dunkeldeutsche Sachsen-Luft zieht, empfielt sich ein Spaziergang. Denn: „Die historische Altstadt ist fußläufig und in wenigen Minuten erreichbar.“ Das können sicherlich nicht alle schon länger hier lebenden Bewohner der Sachsen-Hauptstadt von ihrem Domizil behaupten. Aber die müssen ihre Miete in der Regel ja auch selbst zahlen.
Gleich nebenan freuen sich, so schildert es Tag24 weiter, Verwaltungsmitarbeiter der Stadt schon darauf, die Neuankömmlinge mit einem „Team aus erfahrenen Sozialkräften“ bei Behördengängen zu unterstützen. Und auch die Dresdener Jugend wird profitieren: „Und auf dem Gelände gegenüber skatet die Dresdner Jugend: Beste Bedingungen zum Kennenlernen einer neuen (deutschen) Kultur, zum Erwerb unserer Sprache. Und somit für die Integration der 280 Männer aus verschiedenen Nationen.“ Was soll da schon schiefgehen?
Den Unterbringungs- und Ankommensspaß läßt sich die Stadt einiges kosten. Allein für die Miete sind 36.000 Euro vorgesehen – pro Monat versteht sich. Hinzu kommen Personalkosten, Reinigungskosten und absehbar auch Kosten für einen Sicherheitsdienst. So macht Deutschland spaß. Bleibt eine Frage: Gibt es noch genügend Immobilien in bester Lage, um die erwarteten mehr als 1.000 weiteren Asylsuchenden unterzubringen, die allein in diesem Jahr noch nach Dresden kommen?