Es war kein guter Tag für Claudia Roth. Beim „Jewrovision Song Contest“ in Frankfurt am Main, dem größten Tanz- und Gesangswettbewerb für jüdische Teenager in Europa, wurde die grüne Kulturstaatsministerin vom Publikum mit Pfiffen und Buhrufen empfangen. Ihr Versagen beim Antisemitismus-Skandal der Kunstschau „documenta fifteen“ im vergangenen Jahr haben viele der Besucher nicht vergessen und so machten diese ihrem Unmut lautstark Luft. Manche hielten Plakate hoch, andere riefen ihr „Runter von der Bühne!“ oder „Sie sind hier nicht willkommen!“ entgegen.
Roth hatte im Vorfeld der internationalen Kunstausstellung in Kassel im Sommer 2022 monatelang Warnungen bezüglich des indonesischen Künstlerkollektivs „Ruangrupa“ mit dem Verweis auf künstlerische Freiheit abgewiesen und offenkundigen Israel-Hassern eine Bühne geboten. Israelische Künstler waren hingegen gar nicht erst eingeladen worden waren.
Claudia Roth muß Grußwort unterbrechen
Die indonesischen Antisemiten stellten im Stürmerstil Juden als Schweine und als blutrünstiger Vampir dar. Die antisemitische Bildersprache der Nationalsozialisten mußte nach vehementer öffentlicher Kritik abgedeckt werden, persönliche Konsequenzen gab es für die Kulturstaatsministerin bis zum heutigen Tag jedoch keine.
Auf dem größten jüdischen, bundesweiten Jugend-Kulturevent, dem Jewrovision Song Contest des @ZentralratJuden, wurde Claudia Roth während ihres Grußworts von den teilnehmenden Jugendlichen&Gästen in einer Halle mit über 2000 Menschen ausgebuht.Mission Reinwaschen ist gescheitert. pic.twitter.com/EFVBeNfYrx
— Anna Staroselski (@AStaroselski) May 19, 2023
Auf der Jewrovision-Bühne kam Roth jedenfalls kaum zu Wort. Sie mußte ihr Grußwort gar unterbrechen und verpackte ihre Reaktion mit den für sie üblichen links-ideologischen Phrasen: „Ich nehme die Kritik an, weil wir eine starke und eine bunte und eine mutige Demokratie sind.“
Roth geht mit Antisemiten auf Kuschelkurs
Roths Demokratieverständnis versteht offensichtlich nur sie allein, anders läßt sich die lange Liste ihrer Skandale nicht erklären. Die Stimmung zwischen ihr, der Jüdischen Gemeinde in Deutschland und Israel ist mehr als getrübt. Nicht nur, daß Roth Sympathie und Nähe zur Juden- und Israel-feindlichen BDS-Bewegung nachgesagt werden, die Grüne traf sich 2015 ausgerechnet vor dem Gedenktag der Auschwitz-Befreiung mit einem erklärten Holocaust-Leugner im Iran.
Ihre verharmlosende Haltung gegenüber dem iranischen Mullah-Regime, das offen mit der Vernichtung des jüdischen Staates und seiner Menschen droht, ist unverzeihlich und kann auch nicht mit Roths notorischer Gutmensch-Tolpatschigkeit überspielt werden. Die jüdische Jugend in Frankfurt am Main hat der grünen Politikerin zu Recht den „Koscherstempel“, den sie sich mit ihrem Auftritt erhofft hatte, verweigert. Jede Handlung hat ihre Konsequenzen und dies muß endlich auch eine Claudia Roth lernen.