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Krisenrede: Steinmeier spricht: Durchhalteparolen vom Bundesphrasendrescher

Krisenrede: Steinmeier spricht: Durchhalteparolen vom Bundesphrasendrescher

Krisenrede: Steinmeier spricht: Durchhalteparolen vom Bundesphrasendrescher

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schwört auf die Krise ein
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schwört auf die Krise ein
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schwört auf die Krise ein Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Krisenrede
 

Steinmeier spricht: Durchhalteparolen vom Bundesphrasendrescher

In der Krise bemühen Politiker gern die Nation, das kollektive „wir“. So schüttet Bundesphrasenonkel Steinmeier einen Kübel Worthülsen und Sozialarbeitersprech über die Bürger aus. Klar, dass da auch eine Feindbestimmung nicht fehlt. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Wenn Politiker düster und bedeutungsschwanger vom „Wir“ raunen, wird es unweigerlich schmierig. Frank-Walter Steinmeier, die erste Phrasendreschmaschine im Staat, ist wieder auf die Kanzel gestiegen, um im öligen Sozialarbeiterton Worthülsen aneinanderzureihen. Da quellen die Heuchelei und Selbstgerechtigkeit aus allen Knopflöchern.

Die Nation wird im Jargon der politischen Klasse ohnehin nur ausgepackt, um Zumutungen zu rechtfertigen. Steinmeier sieht eine „Zerreißprobe“ für „uns Deutsche“ und fordert im Predigerton, die Bürger müßten jetzt „zusammenstehen“. Ausgerechnet Frank-Walter der Spalter, der linksextreme Fischfilets gegen dunkeldeutsche Migrationsskeptiker aufmarschieren ließ und mitleidlos brave Geimpfte gegen böse Ungeimpfte ausspielte.

Und Steinmeier spaltet weiter. Seine Rede ist ein Appell zum Strammstehen und zur Folgsamkeit. „Es kommen härtere Jahre, rauhe Jahre auf uns zu“ – das „Es“ meint: Die Regierenden haben immer alles richtig gemacht, „nach den Regeln gespielt“, die Vorsehung ist schuld beziehungsweise der neue Welterzbösewicht Putin und der „Klimawandel“ sowieso. Die Regierung kann nix dafür, wenn sie der Wirtschaft den Saft abdreht und den Bürgern den Wohlstand raubt, muß halt sein, für den höheren Zweck.

Steinmeier definiert, wer Feind ist

Deshalb lieben Politiker die Krise, besonders die selbstgemachte: Sie können die Verantwortung auf schicksalhafte Mächte abschieben und die Bürger zu Untertanen degradieren, die der allwissenden Führung unbedingten Gehorsam schulden. In Steinmeiers Sozialarbeitergeschwafel bedeutet „zusammenstehen“: Die Leute sollen nicht rumjammern, sondern sich fragen, was „hilft, um gemeinsam durch die Krise zu kommen“. Stillgestanden und „Einsatz“ zeigen, damit „wir dort ankommen, wo wir hinwollen“ – was das sein soll, bestimmt das andere „Wir“, das „Wir da oben“.

Die Guten tun also das, was „von uns verlangt“ wird, und lassen sich nicht von den finsteren Gestalten „vereinnahmen“, die zu viel kritisieren und damit „unsere Demokratie attackieren“. Von den „Verantwortungslosen“, die bei Steinmeiers totaler Feindbestimmung nicht mitgehen und den Ukraine-Krieg nicht zu ihrem Krieg machen wollen. Wer nicht mittut, ist schon einer von den Bösen.

Wo schränkt sich Steinmeier ein?

Der „widerstandskräftige Bürger“, der sich Steinmeiers Lob verdient hat, widersetzt sich nämlich dem Feind von außen ebenso wie dem Feind im Inneren. Der hält klaglos den „Gegenwind“ aus und findet sich ohne Murren damit ab, daß „wir“ die „Erfolgsgeschichte unseres Landes nicht mit derselben Taktzahl fortschreiben“. Der akzeptiert einfach die „Einschränkungen“, die „wir“ hinnehmen müssen.

Welche Einschränkungen er sich selbst auferlegt, davon schweigt der Bundesphrasenonkel. Da bedeutet das „Wir“ nämlich wieder ganz klassisch: Ihr da unten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schwört auf die Krise ein Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
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