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Peinlich-Auftritt der Ministerin: Augen auf bei der Berufswahl

Peinlich-Auftritt der Ministerin: Augen auf bei der Berufswahl

Peinlich-Auftritt der Ministerin: Augen auf bei der Berufswahl

Ministerin Spiegel (mitte): Untragbar Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopre
Peinlich-Auftritt der Ministerin
 

Augen auf bei der Berufswahl

Ihr Auftritt war bemerkenswert, ihre Ausreden ein Schlag ins Gesicht eines jeden normalen Bürgers und ihr Rücktritt ist alternativlos. Familienministerin Anne Spiegel kann nicht im Amt bleiben. Ein Kommentar.
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Es war ein bemerkenswerter Auftritt von Familienministerin Anne Spiegel. Nicht so, wie uns Bettina Schausten ihn im ZDF verkaufen wollte, die das Ganze als Zeichen für eine positive politische Kultur lobte. Im Gegenteil: Spiegel steht nun sinnbildlich für eine Politiker-Gattung, die tränenreich die eigene totale Inkompetenz überspielen will, um sich an das gut bezahlte Amt zu klammern. Verantwortung übernehmen, ohne Konsequenzen zu ziehen. Das ist lächerlich.

Die Maske ließ Spiegel, die als Umweltministerin von Rheinland-Pfalz maßgeblich Verantwortung für das Ahr-Hochwasser mit insgesamt mehr als 130 Toten trug, ganz am Ende fallen. Da schaute sie zu einem Mitarbeiter und sagte im feinsten PR-Sprech: „Jetzt muß ich das noch irgendwie abbinden.“

Auch noch beim Lügen ertappt

Abbinden mußte sie eine weinerliche Erzählung, laut der sie und ihre Familie kurz nach der Flut dringend vier Wochen Frankreich-Urlaub brauchten. Ihr Mann habe ja 2019 einen Schlaganfall erlitten und die Kinder unter der Corona-Krise gelitten, so die Kurzversion. So tragisch das privat auch ist: Spiegel war Ministerin. Sie bekleidete und bekleidet ein Amt, in dem sie Schaden vom deutschen Volk abwenden soll.

Während sie sich eine Auszeit gönnte, mußten Eltern ihre Kinder, Kinder ihre Eltern zu Grabe tragen. Das geht gar nicht und ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer. Diese private Belastung hinderte sie übrigens nicht daran, aus dem beschaulichen Mainz als Bundesministerin nach Berlin zu wechseln. Gelogen hat sie auch noch. Entgegen erster Behauptungen hat sie in den vier Wochen auch nicht digital an den Kabinettssitzungen teilgenommen.

Amt beschädigt

Man will der heillos überforderten Politikerin zurufen: „Augen auf bei der Berufswahl!“ Unter der Corona-Krise haben fast alle Kinder in Deutschland gelitten, wahrscheinlich mehr als die der Ministerin. Hunderttausende Deutsche pflegen Angehörige, ohne sich groß zu beschweren. Und wann hat Ottonormalbürger eigentlich das letzte Mal vier Wochen Urlaub machen können?

Man kann das alles auch kurz im Spiegel-Duktus abbinden: Sie hat ihr Amt beschädigt. Sie beschämt mit ihrem Verhalten alle Opfer der Flut. Sie muß zurücktreten. Sofort.

Ministerin Spiegel (mitte): Untragbar Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopre
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