Noch steht das amtliche Endergebnis der schwedischen Parlamentswahlen nicht fest. Aber soviel wissen wir: Die Schwedendemokraten werden ein Rekordergebnis einfahren. Zwölf Jahre nachdem die Partei erstmals mit 5,7 Prozent in den Reichstag einzog, steht die Partei jetzt kurz davor, nach den Sozialdemokraten und vor den Konservativen zweitstärkste Kraft zu werden.
Da konnte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson noch so sehr vor der unliebsamen Konkurrenz von rechts warnen, den Bürgern war es offensichtlich egal. Auch Schweden kämpft wie Deutschland mit Inflation, explodierenden Energiepreisen und massiver Migrantenkriminalität. Diese gesellschaftlichen Verwerfungen lassen sich auch mit dem Schweigegeld des schwedischen Wohlstandstaates nicht mehr verdecken. Die Lage ist ernst.
Brüssel droht das nächste Ungemach
Der Erfolg ist allerdings nicht nur das Ergebnis von äußeren Umständen, sondern auch der jahrelangen Ochsentour des Jimmie Åkesson, der seine Partei gegen Widerstände für breitere Bevölkerungsschichten wählbar machte, ohne den Markenkern aufzugeben. Daß deutschen Medien und Politikern so ein Ergebnis nicht paßt, liegt auf der Hand.
Die Zeichen stehen auf Abschottung. Um so mehr, als den EU-Migrationsapologeten ein zweiter viel schwererer Schlag in die Magengrube droht. Wenn, wie Umfragen es andeuten, in Italien Giorgia Meloni mit einem Rechtsbündnis durchmarschiert und Ministerpräsidentin wird, dürften sich die Hoffnungen auf eine „Koalition der Willigen“, die munter Asylbewerber nach Europa lockt und hier verteilen will, endgültig zerschlagen.
Ob unsere Nachbarstaaten der Bundesregierung nach dem energiepolitischen Sonderweg auch noch einen Migrationsalleingang durchgehen lassen, darf zumindest bezweifelt werden. Zumal auch die AfD in den Umfragen wieder zulegt. Der Ampelkoalition droht jetzt auch ein heißer Migrationsherbst.