Die Ständige Impfkommission hat am Donnerstag eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen empfohlen. Besonders gefährdet ist vor allem eine Gruppe: Schwule. Bei den bisher rund 130 in Deutschland registrierten Affenpockenfällen handelt es sich ausschließlich um homosexuelle Männer.
Das stellt Politiker und die Medien, die sicherlich nur zu gerne bereit wären, eine neue Macht und Aufmerksamkeit generierende Panik loszutreten, vor ein großes Problem. Denn vor der Gefahr der Ausbreitung einer „Schwulenseuche“ zu warnen, würde zwar ihrem coronabewährten „Follow-the-Science“-Prinzip entsprechen, wäre aber alles andere als politisch korrekt.
Wer bei den Affenpocken der Wissenschaft folgt, könnte daher schneller im Auge eines Shitstorms landen, als er in der Lage wäre, die Regenbogenflagge zu hissen. Schon jetzt warnen Schwulenverbände davor, daß „stigmatisierende Statements und Überschriften“ niemandem helfen würden und „unbedingt vermieden“ werden müßten.
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen spricht sich gegen eine öffentliche Fokussierung auf die Schwulen aus. „Auch wenn bislang vor allem homosexuelle Männer betroffen sind, können sich selbstverständlich auch Heterosexuelle infizieren“, sagte er gegenüber dem ZDF.
Der nächste Lockdown zeichnet sich ab
Echte Profis des politischen und persönlichen Marketings wie Karl Lauterbach halten deshalb weiterhin an Corona fest. Auch wenn sie dabei nach immer dünneren Strohhalmen greifen müssen. Der Bundesgesundheitsminister hat dieser Tage mal wieder vor den Folgen einer Long-Covid-Erkrankung gewarnt. Lauterbach berief sich dabei auf eine Studie, die nur auf der Basis von zwei Probanden – und einer Kontrollgruppe bestehend aus drei Personen – beruht. Die Untersuchung dürfte also in etwa so repräsentativ sein, wie eine Umfrage im allerengsten Freundeskreis des SPD-Politikers.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung wollte derweil in dieser Woche einen erneuten Virus-Lockdown im Herbst nicht ausschließen. Gründe für diesen dürften sich mit ziemlich großer Sicherheit finden lassen.
Einen Anstieg gibt es laut dem neuen Bericht des Verfassungsschutzes auch im Bereich des Extremismus. Dieser habe insgesamt zugenommen. Die „größte extremistische Bedrohung für unsere Demokratie“ sieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aber weiterhin im Rechtsextremismus. Was für eine Überraschung! Die Anzahl von Rechtsextremisten habe sich gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht, liegt nun bei 33.900 Personen. Davon schätzt der Verfassungsschutz 13.500 als gewaltbereit ein.
Alles ist eine Frage der Perspektive
Auch diese Zahlen müssen nicht verwundern. Ist es in Deutschland doch wesentlich einfacher, Rechtsextremist zu werden als linksextrem. Schon alleine, weil der vermeintliche Extremismus auf der rechten Seite, nach der derzeitigen staatlichen Definition, oft schon in einem Bereich anfängt, wo man als Linker noch eine eigene Sendung beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen moderieren kann.
Zudem muß man bei Linken seltener darüber spekulieren, ob jemand gewaltbereit ist, sondern kann deren Gewaltbereitschaft im schlimmsten Fall am eigenen Leib selbst erleben. Ganz zu schweigen davon, was die Behörden vor allem im Bereich des Antisemitismus und der Hakenkreuz-Schmierereien an mutmaßlichen Migrantentaten und Vandalismus von links großzügig in die Statistik der rechten Straftaten einfließen lassen. Ob Virus-Gefahr oder Extremismus-Gefährdung, in der Bunten Republik Deutschland ist eben alles eine Frage der Perspektive.