Eine Verteidigungsministerin ist ein Zufall, zwei Verteidigungsministerinnen sind ein Experiment, aber drei Verteidigungsministerinnen sind eine Farce! Die deutsche Bundeswehr wird seit Jahren tot gespart und international der Lächerlichkeit preisgegeben. Erst Ursula von der Leyen (CDU), alias „Flinten-Uschi“, dann ihre Parteifreundin Annegret Kramp-Karrenbauer, alias AKK – wenigstens hört sich das Namenskürzel nach einem Maschinengewehr an – und jetzt Christine Lambrecht, die nette Omi von der SPD mit der Lockenwickler-Frisur.
Ich bin durch! Da denke ich sogar voller Wehmut an Rudolf Scharping als Verteidigungsminister zurück. Sein Fahrradhelm hatte mehr Führungsstärke als Ursula, Annegret und Christine zusammen. Der Chef der Truppe, und das kann meinetwegen auch eine Frau sein, muß einfach gedient haben.
Soldat oder Soldatin zu sein, ist nicht einfach nur ein Job. Es ist ein Auftrag. Wenn Politiker schon Menschen in fremde Länder schicken, um nicht immer nachvollziehbare Einsätze zu kämpfen, muß man der Spitze zu 100 Prozent vertrauen können. Gerade die Auslandseinsätze verlangen den Soldaten viel ab und sind mit vielen Gefahren und Entbehrungen verbunden. Um dies zu meistern, muß man von einem gemeinsamen Geist getragen werden.
Ich würde mich ja auch nicht auf einer Bergtour von einem Führer leiten lassen, der nur Reinhold Messner Bücher gelesen hat und vorher nie auf einen Berg gestiegen ist. In anderen Ministerien kann das funktionieren, nicht aber im Verteidigungsministerium.
Es geht um den Wohlfühlfaktor
Ich denke, es ist Absicht. Die Bundeswehr wurde systematisch weichgespült. Mit von der Leyen ist die Bundeswehr „familienfreundlicher“ geworden. Toll! Soldatenkinder können in der kaserneneigenen Krabbelstube spielen. Mit dem ersten weiblichen Verteidigungsminister ging es nicht mehr länger um die Einsatzfähigkeit der Truppe, sondern um den Wohlfühlfaktor. Die Männer und Frauen haben sich aber nicht bei der Walldorfschule angemeldet, sondern zum Militär.
Nur paßt das offenbar nicht in unsere woke Zeit, in der Krieg die Mutter allen Übels ist. Für diese Bewußtseinsänderung mußte als einer der ersten der damalige Bundespräsident Horst Köhler mit seinem Amt bezahlen. Er nahm das böse Wort „Krieg“ in den Mund und mußte deswegen gehen. Köhler hat die Verantwortung dafür übernommen, die Wahrheit auszusprechen, nämlich, daß die Bundeswehr in Afghanistan im Krieg ist und nicht Zaungast bei einem „bewaffneten Konflikt“. Doch das Bild eines Brunnen-bohrenden und Schulen-bauenden Friedenssoldaten durfte nicht zerstört werden. Köhler mußte weg.
Der Spagat zwischen Friedenstruppe und führendem Rüstungsexporteur mag Deutschland nicht gelingen. 2021 hat Deutschland so viele Rüstungsexporte genehmigt wie noch nie zuvor. Insgesamt wurde die Ausfuhr von Waffen und militärischem Gerät für stolze 9,04 Milliarden Euro abgesegnet.
Das schwächste Glied in der Kette
Eigentlich wollte ich über den aktuellen Besuch der Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (CDU) bei unseren Soldaten im Irak und Jordanien schreiben, aber dann ist mir die Sache entglitten. So wie vieles in Deutschland entglitten ist. Ich sag es jetzt offen heraus: Mich interessiert Frau Lambrecht nicht großartig. Mich interessieren aber unsere Soldaten.
Bei #CapacityBuildingIraq informierten die Soldatinnen und Soldaten der #BundeswehrimEinsatz Verteidigungsministerin Christine #Lambrecht über die Besonderheiten ihres Einsatzes und der Ausrüstung. Das persönliche Gespräch stand zum Abschluss im Fokus. pic.twitter.com/8nROoXZij5
— Bundeswehr im Einsatz (@Bw_Einsatz) January 9, 2022
Derzeit sind 240 Männer und Frauen am Anti-Terror-Einsatz im Irak, Jordanien und Syrien beteiligt. Laut ihrem Ministerium hat sich die Verteidigungsministerin „aus erster Hand über die Eindrücke der Soldaten und deren Aufgaben vor Ort im Einsatz“ informiert. Es entstehen schöne Bilder. Bilder, die niemandem wehtun. Schließlich steht bald die Entscheidung über die Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes in Jordanien und im Irak an.
Angesichts der verheerenden Folgen nach dem dilettantischen Abzug der Deutschen aus Afghanistan, braucht man schließlich wieder gute Nachrichten. 59 gefallene Soldaten in Afghanistan druckt man sich dagegen nicht gern auf die Visitenkarte. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, besagt ein Sprichwort. Bei der Bundeswehr sind eindeutig die Verteidigungsministerinnen der letzten Jahre das schwächste Glied in der Kette.