Zweiter Burenkrieg: Für Gold in den moralischen Bankrott
Zweiter Burenkrieg: Für Gold in den moralischen Bankrott
Zweiter Burenkrieg: Für Gold in den moralischen Bankrott
Buren in einem Schützengraben vor der Stadt Mafeking um 1899 Foto: Wikimedia/Skeoch Cumming W – http://media.iwm.org.uk/iwm/mediaLib//225/media-225731/large.jpg
Vor 120 Jahren eskalierte der Zweite Burenkrieg. Gold und Diamanten weckten Begehrlichkeiten der Briten Das Empire griff auf verbrecherische Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung von Oranje und Transvaal zurück.
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Gestern hatte ich auf das tatsächlich zur Zeit von mir gelesene Buch „Der Wahrheit eine Gasse“ von Hinrich R. Schneider-Waterberg hingewiesen, aber derart knapp und mit Link, dass ich verstehen kann, dass es vermutlich als scheinbar nicht mit diesem interessanten Artikel zusammenhängende Werbung moderiert wurde.
Stattdessen bestehen mit dem „Abdrängen ins Hinterland“ (der Buren durch die Briten) und den „concentration camps“ ja durchaus Parallelen zu dem, was uns „nebenan“, in Namibia, ebenfalls vorgeworfen wurde und wird. Insofern ist die Lektüre eingangs genannten Buches erhellend – alleine schon der Umstand, dass unsere Leute ja ebenfalls in großer Zahl den Mangelkrankheiten, anderen Erkrankungen und den allgemeinen widrigen Umständen dort im südlichen Afrika erlagen.
Was freilich auch obige Zahlen gegen die Briten etwas relativiert, auch wenn sie als See- & Kolonialmacht erfahrener waren.
Daher erscheint mir Schneider-Waterbergs Buch (einfach per Suchmaschine auffindbar, beim JF-Buchdienst leider nicht gelistet) als eine durchaus lohnenswerte Empfehlung an jene Leser, die den vorliegenden Artikel interessant finden und jenen Klassiker, wie ich, nicht schon längst kannten.
Sehr lehrreiches Beispiel über die erdrückende Dominanz des britischen Imperiums – die dennoch nicht an jedem Punkt des Planeten total durchsetzbar war. Ob jenes Ereignis auf heute übertragbar ist? Gesetzt den Fall, die angelsächsischen Mächte und ihre NATO-Verbündeten werden erneut durch einen regionalen Gegner herausgefordert, der sie zu teuren Gegenmaßnahmen zwingt? Vietnam war so ein Fall. Davor der indische Widerstand unter Mahatma Gandhi. Beide übrigens siegreich. Argentinien hat es ebenfalls versucht im Falkland-Krieg, allerdings ohne Erfolg. Ein letzter Triumph des angelsächsisch dominierten Weltkapitalismus war die Zersetzung der Vielvölkerstaaten Sowjetunion und Jugoslawien samt Auflösung des Warschauer Paktes. Hier profitierte das westliche Imperium von der Uneinigkeit der östlichen Underdogs. Wie wird es beim nächsten Aufstand sein? Der kann schneller kommen als man denkt – z. B. in gewissen Regionen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa. Auch der nahe Osten und Zentralasien sind ständige Unruheherde, in denen das Feuer der Aufständischen am Köcheln gehalten wird – u. a. durch den neu erwachten großen ostasiatischen Konkurrenten des angelsächsischen Weltsystems.
Eigenartigerweise verlangen die Nachfahren dieser doch ca 46 000 Toten keine Reparationen, Entschädigungen. England ist doch ein reiches Land.
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Buren in einem Schützengraben vor der Stadt Mafeking um 1899 Foto: Wikimedia/Skeoch Cumming W – http://media.iwm.org.uk/iwm/mediaLib//225/media-225731/large.jpg