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Öffentlich-Rechtliche: Was wir Patricia Schlesinger zu verdanken haben

Öffentlich-Rechtliche: Was wir Patricia Schlesinger zu verdanken haben

Öffentlich-Rechtliche: Was wir Patricia Schlesinger zu verdanken haben

Ex-ARD-Chefin Patricia Schlesinger: spätzaristischer Führungsstil Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
Ex-ARD-Chefin Patricia Schlesinger: spätzaristischer Führungsstil Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
Ex-ARD-Chefin Patricia Schlesinger: spätzaristischer Führungsstil Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
Öffentlich-Rechtliche
 

Was wir Patricia Schlesinger zu verdanken haben

Die Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen ist nicht neu. Aber die Ex-ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger hat mit ihrer Selbstbedienungsmentalität den Bogen dermaßen überspannt, daß nun ein Aufmerksamkeitsfenster geöffnet ist für eine Reform des Zwangsgebührenrundfunks. Wir sollten es nutzen. Ein Kommentar.
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Der Anlaß erscheint nichtig: Patricia Schlesinger mußte nach einer Serie von Enthüllungen über ihre Amtsführung ihren Hut nehmen. Was ist eigentlich neu daran, daß Intendanten bei öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gut verdienen und gleichzeitig viele Privilegien genießen? Kritiker des inzwischen auf acht Milliarden Euro angewachsenen Rundfunkbeitrags beklagen dies seit Jahrzehnten.

Beispiele für die Mißwirtschaft gibt es viele, auch außerhalb von Berlin-Brandenburg: Sie reichen vom Schmiergeldskandal beim MDR vor zehn Jahren über die millionenschwere Abfindung für Thomas Gottschalk bis hin zum aktuellen Fall der explodierenden Kosten für die neue WDR-Sendezentrale (240 statt 80 Millionen Euro).

Dazu kommt die Schieflage in der Berichterstattung, das linksgrüne Gendersprech, das die Mehrheit der Zuschauer ablehnt, oder die Verzerrung des Marktes für Infotainment im Internet, in das die öffentlich-rechtlichen Sender krakenhaft expandieren. Kurzum: Es gab seit langem viele reformbedürftige Dinge beim teuersten Rundfunksystem der Welt.

Schlesinger pflegte spätzaristischen Führungsstil

Aber bislang wurde Kritik mit dem Verweis auf die unbedingte Notwendigkeit des zur „Demokratieabgabe“ hochstilisierten Rundfunkbeitrags abgekanzelt. Sie fand nicht statt. Das hat sich jetzt dank Patricia Schlesinger geändert. Ihr spätzaristischer Führungsstil hat eine Debatte ausgelöst, die weit über die Einhaltung vom Unternehmensgrundsätzen hinausgeht. Endlich.

Bild zitiert Professor Christian Hillgruber, der anprangert, daß die Öffentlich-Rechtlichen zu oft die Regierungslinie vertreten: „Die öffentlich-rechtlichen Sender lenken nicht selten durch einseitige, tendenziöse Berichterstattung den Prozeß der öffentlichen Meinungsbildung in ganz bestimmte Richtungen!“ Im Tagesspiegel kritisiert Malte Lehming: „Spätestens seit dem Flüchtlingsherbst 2015 und verstärkt durch die Corona-Pandemie fiel es den Öffentlich-Rechtlichen immer schwerer, die Gesamtheit der Stimmungen adäquat abzubilden.“ Und der Branchendienst Meedia forderte ein Sparprogramm wie in der Schweiz, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.

Das alles kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deutschland braucht einen Rundfunk, der seinem föderalen Aufbau gerecht wird und der die Lücken füllt, die private Medien nicht abdecken. Er muß ausgewogen berichten und eine Grundversorgung an Information und Kultur vermitteln.

Nutzen wir das Aufmerksamkeitsfenster!

Dazu brauchen wir keine siebzig Sender, kein Funk, keine überteuerten Sportberichte, keine Rotlichtbestrahlung, keine flachen Gameshows, keine Rosamunde Pilcher. All dies kann von privaten Anbietern geleistet werden. Die Sendeanstalten müssen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Nutzen wir dieses offene Fenster, um Vorschläge für das große Abspecken bei RBB und Co. zu unterbreiten. Jetzt hören die Leute zu. Jetzt gilt es Verbündete zu suchen – in den Rundfunkräten, unter den Zuschauern, bei privaten Wettbewerbern, denen die Marktmacht der Öffentlich-Rechtlichen nicht geheuer sein kann. Die Aufmerksamkeitsspanne ist erwiesenermaßen kurz.

Die Gefahr besteht darin, daß die Sendeanstalten und ihre überbordenden Bürokratien schnell wieder zum business as usual zurückkehren. An die Senderspitze des RBB sollte ein Fachmann gewählt werden, der etwas vom Mediengeschäft versteht und gleichzeitig bereit ist, zwei widerstrebende Ziele umzusetzen: den Betrieb verschlanken und gleichzeitig ein Programm für alle Zwangsbeitragszahler zu machen – nicht nur für die linksgrüne Filterblase. Dann hätte der Sender eine Zukunft.

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Ronald Gläser ist Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus und medienpolitische Sprecher seiner Fraktion. 

>> Hier geht es zur Petition „GEZ-Zwangsgebühren sofort abschaffen!"
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