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Lockdown-Leugner, Georg Restle und „Quattromilf“: Kaisers royaler Wochenrückblick

Lockdown-Leugner, Georg Restle und „Quattromilf“: Kaisers royaler Wochenrückblick

Lockdown-Leugner, Georg Restle und „Quattromilf“: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Lockdown-Leugner, Georg Restle und „Quattromilf“
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Es gibt Lockdown-Leugner, die allen Ernstes behaupten, es habe bislang noch „gar keinen richtigen Lockdown“ gegeben. Sie versuchen immer wieder, sich mit neuen freiheitsfeindlichen Hashtags zu überbieten. Auf Twitter sorgte diese Woche auch „Quattromilf“ für Aufregung, über die der WDR erst kürzlich eine Sendung machte.
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Die für Montag geplante Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Politik ist Ende dieser Woche abgesagt worden. Stattdessen will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig von ihrer Berliner Machtzentrale aus entscheiden, was im Land getan werden muß und was bis auf weiteres erst einmal nicht mehr erlaubt ist. Das widerspricht zwar so ziemlich jedem demokratischen Prinzip, auf dem unsere einst föderalistische Republik aufgebaut ist, erfreut aber die vielen unterwürfigen Notstandsfetischisten, denen die Maßnahmen gar nicht strickt genug sein können.

Also jenen Haufen offenbar völlig wahrnehmungsgestörter Lockdown-Leugner, der allen Ernstes behauptet, es habe bislang noch „gar keinen richtigen Lockdown“ gegeben. Das mit der verschobenen Wahrnehmung könnte bei vielen vor allem daran liegen, daß sie selbst den real existierenden Dauerlockdown noch nicht wirklich zu spüren bekommen haben, weil er für sie persönlich weitgehend ohne Konsequenzen war.

Viele Lockdown-Leugner haben eine sichere Anstellung beim Staat, arbeiten gleich überhaupt nicht, oder, in ganz harten Fällen, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auf Twitter überschlagen sich die Corona-Paniker fast bei dem Versuch, sich gegenseitig darin zu überbieten, unter der Verwendung von immer neuen freiheitsfeindlichen Hashtags die härtestmöglichen Einschränkung herbeizutwittern.

Kontroverse um Comedy-Duo „Mundstuhl“

Auch sonst ist Twitter dieser Tage mal wieder so etwas wie das Pulsmeßgerät für die dahinsiechende Freiheit. Ich gebe es offen zu, ich habe, bei all den Shitstorms auf der Plattform, ein bißchen den Überblick verloren, wer wen alles wegen was canceln will. Was mir von dieser Woche hängengeblieben ist, ist, daß die Autoren Mohamed Amjahid und Stephan Anpalagan das für ihren derben Humor bekannte hessische Comedy-Duo „Mundstuhl“ nicht lustig finden. Was natürlich bedeutet, daß dieses nie wieder irgendwo auftreten dürfe.

Schon gar nicht, wie geschehen und von den beiden bitterlich angeprangert, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Es sind Momente wie diese, wo man sich denkt: Ich habe ja gar nichts dagegen, daß Leute zum Lachen in den Keller gehen, wäre halt nur irgendwie schön, wenn die ganzen Spaßbremsen dann auch da unten bleiben würden.

Anpalagan und Amjahid sind nämlich zwei führende Vertreter der People-of-Censorship-Bubble, jener allzeit wachen Krieger der sozialen Gerechtigkeit, die sich anschickt, alles wegzensierten zu lassen, was ihr nicht gefällt, um dann zu behaupten, daß es sowas wie eine linke Cancel-Culture gar nicht gäbe. Wohl um die eigene Verlogenheit und Doppelmoral noch einmal zu unterstreichen, twitterte einer der so empörten Woke-Bubble-Boys in der Nacht etliche gewaltverherrlichende Lieder linksradikaler Musiker.

Vielleicht war es aber auch einfach die persönliche Art des People of Colour, die Tatsache zu feiern, daß der Hessische Rundfunk, der den Mundstuhl-Auftritt ausgestrahlt hatte, sofort Gewehr bei Fuß stand, und das Video vom Netz nahm.

Verlogenheit und Doppelmoral ziehen sich wie ein roter Faden durch wirklich jedes einzelne Thema der politischen Linken und der linksliberalen Medienschickeria. Der Kolumnistin Jasmina Kuhnke, so etwas wie die Königin der gegen alles was weiß und nicht ultralinks ist hetzenden linken PoC-Gemeinde, wurde in dieser Woche ein rund siebeneinhalb-minütiges Rührstück im ARD-Politmagazin „Monitor“ gewidmet.

Die massive Hetze, die die bei Twitter vor allem unter ihrem selbstgewählten Spitznamen „Quattromilf“ bekannten „Mehrfachmutter“, tagtäglich verbreitet, wird von der Redaktion um den linksaktivistischen Journalisten Georg Restle weitgehend verschwiegen. Kein Wort davon, daß sie Weiße auch schon mal pauschal als Teufel beziehungsweise „White Devil“ bezeichnet, um diesen Begriff dort „trenden“ zu lassen.

Georg Restle und „Quattromilf“

Auch die beleidigenden Angriffe, à la „Halt die Fresse, Rassistin“, gegen liberal-konservative Journalistinnen, werden nicht erwähnt. Kuhnke ist für Restle und sein Team eine „mutige Frau“, die „kein Blatt vor den Mund nimmt“ und „meinungsstark und manchmal auch sehr provokant“ „sehr offen ausspricht, was sie denkt“ und natürlich nur deshalb und auf Grund ihrer Hautfarbe zum Opfer von rassistischer Hetze wird.

Während der ARD-Beitrag die Entgleisungen der angeblich „bundesweit erfolgreichen Kolumnistin“ also völlig ignoriert, werden die, die sie teils tatsächlich in ekelerregend rassistischer Weise beschimpfen, umso ausführlicher zitiert. „Regelrechte Hetzkampagnen von rechts“ gäbe es gegen die Komikerin, so heißt es in dem Filmbericht, „an denen sich unter Hashtags wie „#HaltdieFresseJasmina“ auch bürgerlich-konservative Journalist*innen beteiligen“ würden.

Auch dies ist eine Verdrehung der Tatsachen, wie es sie auf diese Art wohl allenfalls noch im nordkoreanischen Staatsfernsehen gibt. Wer selbst auf Twitter unterwegs ist, weiß, daß es in Wahrheit gerade die „Quattromilf“ selbst ist, die nahezu rund um die Uhr regelrechte Tweet-Salven gegen ihr politisch nicht genehme Publizisten abfeuert. Vor allem, wenn diese es auch noch wagen, sie öffentlich zu kritisieren und sei es auch in noch so sachlicher Form, was angesichts der in jeder Hinsicht ätzenden Art von Schwester Doppelstandard schwer genug fallen dürfte.

Während Kuhnke für ihre Geschichte breite Solidarität vom linken bis linksradikalen Kollektiv der Medienschaffenden erfährt und die Amadeu-Antonio-Stiftung bereits mehrere zehntausend Euro für das hetzende Hetze-Opfer gesammelt hat, reagieren viele der ins Visier genommene liberal-konservative Journalisten mal wieder wie immer. Sie beklagen sich vor allem darüber, daß der linke Haß, die Ausgrenzung und die Verleumdungen, durch die eigenen Kollegen, sie selbst treffen und nicht die „Rechten“, die es ihrer Meinung nach offenbar wirklich verdient hätten.

Obgleich viele, die diese Formulierung mit einschließt, im Wesentlichen nichts anderes sagen und schreiben als sie. Das ist ein bißchen so, als ob man als Opfer einer Hexenjagd die eigene Nachbarin beschuldigt, die wahre Hexe zu sein, schließlich habe man sie neulich am Badesee mehrere Meter schwimmen sehen.

Fast hat man ein bißchen den Eindruck, die noch nicht ganz so Geächteten, sind in erster Linie darüber traurig, daß sie bei der gemeinsamen Ächtung der schon länger Verstoßenen, nicht so richtig mitmachen dürfen. Die Frage, ob die diese Ächtung vielleicht genauso wenig verdient haben wie sie selbst, scheint vielen Neuverleumdeten bislang noch nicht gekommen zu sein. Stattdessen hegen sie offenbar noch immer die nichtige Hoffnung, die eigene Haut doch noch retten zu können, indem sie der Meute den Skalp ihrer Vorgänger auf dem Marterpfahl der sozialen Vernichtung noch einmal feilbieten.

Keine Kopie einer Kopie sein

Man würde sich wirklich von Herzen wünschen, daß es sich endlich auch unter den liberal-konservativen und den nach jedem internationalen Verständnis demokratisch rechten Kollegen im journalistischen, deutschen Noch-Mainstream herumsprechen würde, daß es nicht mehr darum gehen darf, den schwarzen Peter immer weiter zu schieben. Es muß endlich darum gehen, das miese Spiel zu beenden.

Natürlich wird es immer Leute geben, mit denen man nicht in einen Topf geworfen werden will und dann sollte man das auch benennen. Nur sollte diese Distanz dann doch bitte auf einer klarbegründeten eigenen Meinung beruhen und nicht auf der Übernahme von Definitionen von Leuten, deren Halbwahrheiten und Lügen man eigentlich doch längst durchschaut und am eigenen Leibe erfahren hat.

Im Übrigen sollte ein guter Journalist sowieso keinerlei Angst vor irgendeiner Kontaktschuld haben, sondern viel mehr an möglichst vielen Kontakten in möglichst viele politische und gesellschaftliche Milieus interessiert sein. Jedenfalls wenn er mit seinen Beiträgen einen journalistischen Mehrwert darstellen und nicht nur eine Kopie einer Kopie einer Kopie sein will.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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