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Islamischer Terror in Wien: Wir müssen die Lebensbedrohung als solche erkennen

Islamischer Terror in Wien: Wir müssen die Lebensbedrohung als solche erkennen

Islamischer Terror in Wien: Wir müssen die Lebensbedrohung als solche erkennen

Demo gegen Islam-Video
Demo gegen Islam-Video
Moslems demonstrieren 2012 in Dortmund gegen ein islamkritisches Video aus den USA Foto: picture alliance / dpa
Islamischer Terror in Wien
 

Wir müssen die Lebensbedrohung als solche erkennen

Nach dem blutigen Anschlag von Wien den Blick nur auf die Terroristen zu richten, greift zu kurz. Genauso wichtig ist die Sympathisantenszene, die – so wie die Täter – in uns „die Anderen“ sieht. Das nicht zu begreifen, ist die größte Gefahr. Ein Kommentar von Karlheinz Weißmann.
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Vier Tote in Wien, zahlreiche Verletzte, ein Täter auf der Flucht, die Stadt im Ausnahmezustand. Das sind Ereignisse, die es zwar noch auf die erste Seite einer Zeitung oder die Headline eines Nachrichtenportals schaffen.

Aber wie die Enthauptung eines französischen Lehrers und einer Gottesdienstbesucherin, die Morde und Mordversuche der vergangenen Tage und die folgenden Ausschreitungen werden sie der öffentlichen Aufmerksamkeit rasch wieder entschwinden.

Gar nicht zu reden vom Applaus für die Gewalttaten in den Sozialen Netzwerken, den öffentlichen Sympathiebekundungen in den „bunten“ Vierteln europäischer Großstädte oder den Unverschämtheiten des türkischen Regierungschefs, der sich offenbar nicht nur als neuer Sultan, sondern auch als neuer Kalif und Beschützer aller Gläubigen betrachtet.

Währenddessen protestieren die Repräsentanten der Politischen Klasse lahm, blicken betroffen, bekunden Anteilnahme oder erklären „dem Terror“ den Krieg. Die Kommentatoren warnen vor der wachsenden „Spaltung“ und „Schuldzuweisungen“ und beschwören ihre Mitbürger, „dem Haß keine Chance“ zu geben.

Ethnische und religiöse Brückenköpfe

Wie immer wird die Allgemeinheit das hinnehmen. Hätte man es mit einem Individuum zu tun, müßte man von „Erlernter Hilflosigkeit“ sprechen. Gemeint ist in der Psychiatrie ein pathologisches Verhalten, das dazu führt, daß jemand auf Grund – tatsächlicher oder eingebildeter – schlechter Erfahrungen Handlungen vermeidet, die ihn aus einer mißlichen oder gefährlichen Situation befreien könnten. Tiere wie Menschen sind auf „Erlernte Hilflosigkeit“ konditionierbar.

Im Fall der europäischen Völker ist das gelungen, durch die systematische Zerstörung ihres Selbstbehauptungswillens. Über Jahrzehnte haben ihre Eliten ihnen die Vorstellung eingeflößt, daß jeder Versuch, das kollektive Überleben zu sichern, böse ist, faschistisch, nach Auschwitz führt, die Aufklärung und die universalen Werte in Frage stellt und bedeutet, daß man nichts aus der Geschichte gelernt hat, deren Verlauf – etwas guten Willen vorausgesetzt – ganz sicher ins globale, diverse Utopia führt.

Deshalb wurde die Masseneinwanderung genauso hingenommen wie der Abbau der inneren Sicherheit. „Offene Grenzen“ haben in den westlichen Ländern nicht nur zum explosionsartigen Anwachsen der Kriminalität geführt und zur Wiederkehr längst überwunden geglaubter Mißstände, von der Sklaverei bis zur Kinderehe. Sie haben auch ethnische und religiöse Brückenköpfe entstehen lassen.

Keine Loyalität

Die Loyalität ihrer Besatzungen gehört keineswegs dem Staat, auf dessen Boden sie leben und von dessen Hand sie genährt werden, sondern irgendeinem tatsächlichen oder phantasierten Herrn außerhalb. Sie betrachten sich ganz im Sinne des von Samuel Huntington prophezeiten „Kulturkampfs“ als Akteure eines weltweiten Konflikts. Das heißt, sie verweigern nicht nur die Integration, sondern auch den Gesetzesgehorsam. Ihr Pochen auf das Eigene mag grotesk anmuten, was aber nichts gegen dessen aggressives Potential besagt.

Das heißt, es geht nicht nur um die Terroristen, diejenigen, die eine automatische Waffe oder einen Sprengstoffgürtel nehmen oder dem Rat des IS folgen und sich einfach eines Autos bedienen, um Ungläubige zu töten.

Es geht auch um diejenigen, die bei Twitter oder auf Facebook ihre Likes für den Mörder Samuel Patys gesetzt haben, diejenigen, die in französischen Städten nach dem Attentat von Avignon „Allahu akbar!“ riefen, um denjenigen, der in Neukölln einen Mann mit der Maske Macrons, Strick um den Hals, durch die Straßen gezogen hat, und um diejenigen, die ihm Beifall klatschten.

Zeit für die Therapie!

Und es geht um die Jugendlichen „mit Migrationserfahrung“ oder „türkischen Wurzeln“, die eine Wiener Kirche entweiht haben, und um diejenigen, die dafür irgendeine Art „Verständnis“ äußern, und die vor allem die Sorge treibt, wann sie wieder ihre „Minderheit“ hätscheln und den „Kampf gegen Rechts“ aufnehmen dürfen.

Sie alle bilden eine Sympathisantenszene, in der Herkunft eine Rolle spielt und Überzeugung und grundloser Stolz, aber auch „klammheimliche Freude“ und Selbsthaß und Kollaborationsbereitschaft mit dem, den man als Sieger von morgen betrachtet.

Was alle mit den Tätern eint, ist eine scharf konturierte Vorstellung von uns als den Anderen. Das nicht zu begreifen, ist die größte Gefahr. Wenn es ein Symptom „Erlernter Hilflosigkeit“ gibt, dann das, eine Lebensbedrohung nicht als solche zu erkennen. Zeit für die Therapie!

Moslems demonstrieren 2012 in Dortmund gegen ein islamkritisches Video aus den USA Foto: picture alliance / dpa
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