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Kampf gegen Kampf gegen Clans: Realitätsverweigerung im Shisha-Dunst

Kampf gegen Kampf gegen Clans: Realitätsverweigerung im Shisha-Dunst

Kampf gegen Kampf gegen Clans: Realitätsverweigerung im Shisha-Dunst

Shisha
Shisha
Polizeikontrolle einer Shisha-Bar in Berlin Foto: picture alliance/Jörg Carstensen/dpa
Kampf gegen Kampf gegen Clans
 

Realitätsverweigerung im Shisha-Dunst

Unter den Linken in Neukölln regt sich Widerstand – nicht etwa gegen die dort herrschenden kriminellen Familienclans, sondern gegen das Vorgehen der Polizei gegen die Clans. Die Forderungen der Initiative „Kein Generalverdacht“ zeigen: Gegen linksideologische Nebelkerzen wirken weder Razzien noch Rauchverbote. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Erstmals seit Jahrzehnten geht man in Berlin konsequent gegen das organisierte Verbrechen und die Clan-Kriminalität vor. Dies ruft jetzt wieder einmal linke Multikulti-Apologeten auf den Plan, die in ihrer Realitätsverweigerung nicht gestört werden wollen. Schon gar nicht beim Shisha-Rauchen. In Neukölln hat sich deswegen eine Initiative mit dem Namen „Kein Generalverdacht“ gegründet.

Die Organisatoren der Kampagne kritisieren vor allem die regelmäßigen Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt in den Shisha-Bars des Problembezirks. Die Schwerpunktkontrollen seien „wahllos und unverhältnismäßig“, lautet die Kritik. Sie seien „Schikane und Willkür“ und natürlich „rassistisch“.

Nostalgische Sehnsucht nach dem alten Neukölln

Nun könnte man vielleicht denken, daß die Vorwürfe einfach nur den klassisch linken Generalverdacht gegenüber allen Sicherheitsbehörden und Polizisten widerspiegeln. Aber weit gefehlt. Bei den Kämpfern für das ungestörte Qualmen im türkisch-arabischen Milieu handelt es sich ganz offensichtlich um ausgewiesene Experten für innere Sicherheit und Kriminalistik.

Sie glauben jedenfalls zu wissen, daß die Strategie der Nadelstiche ein Flop sei, die zudem zu Gewalt führen werde. Mit nostalgischer Sehnsucht, so scheint es, denken sie zurück an das friedlich-harmonische Neukölln vor den bösen „Shisha-Razzien“.

Nicht nur die polizeilichen Maßnahmen sind den Jungs und Mädels von „Kein Generalverdacht“ ein Dorn im Auge. Auch der ZDF-Film „Wem gehört Neukölln“, der am Dienstag abend im Theater „Neuköllner Heimathafen“ gezeigt wurde, stößt ihnen bitter auf.

Flashmob aus Solidarität mit den Clans

„Wir haben es satt, daß bewaffnete Hundertschaften auf vermeintlicher Jagd nach organisierter Kriminalität durch unseren Bezirk ziehen und uns und unsere Nachbar*innen terrorisieren. Wir haben es satt, daß eine hysterische Berichterstattung diese Bilder immer weiter reproduziert, anstatt gründlich zu recherchieren und hinter das Spektakel zu schauen“, schreiben die Organisatoren in einer gänzlich vorurteilsfreien und unhysterischen Erklärung.

Bewohner mit arabischen und türkischen Wurzeln würden in der Dokumentation als kriminelle Bedrohung dargestellt, kämen aber selbst kaum zu Wort. Heißt soviel wie: Der ZDF-Beitrag wäre in ihren Augen wohl absoluter Premium-Journalismus, wenn er nur die AfD oder die Identitäre Bewegung zum Thema hätte, und nicht die organisierte Ausländer-Kriminalität.

Um gegen all das ein Zeichen zu setzen, organisierte die Initiative nun einen sogenannten Flashmob. Am Dienstag abend luden sie zum politischen Shisha-Rauchen im Berliner Problemkiez ein. Der Rückhalt für ihren Kampf gegen den Kampf gegen die Clan-Kriminalität scheint sich aber selbst bei den Anwohnern von Neukölln, zu deren Anwalt sich die Initiatoren ja selbst erklärten, sehr in Grenzen zu halten.

Jelpke will über deutsche Familienclans reden

Nur rund 50 Leute kamen zum gemeinsamen Essen, Musikhören und Wasserpfeife rauchen. Möglicherweise finden gerade die Menschen, die Tür an Tür mit den teppichausgelegten Rückzugspunkten für Drogendealer und andere Schwerkriminelle wohnen müssen, die Polizeiaktionen ja doch ganz gut. Vielleicht gefällt vielen derer, die in dieser Realität tagtäglich leben müssen, das neue, realistische Vorgehen der Politik ja tatsächlich viel besser als die alte, romantisierende, süßlich vernebelte Realitätsverweigerung ihrer linksverträumten „Nachbar*innen“.

Verlassen können sich die Kampagnenmacher dagegen auf die Unterstützung aus dem eigenen politischen Dunstkreis. Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hatte kürzlich auf einer Veranstaltung in Neukölln beklagt: „Wir sollten über deutsche Familienclans sprechen. Warum wird organisierte Kriminalität von den Reichen und Kapitalisten nicht angeklagt?“

Die Razzien der Polizei nannte sie laut Welt, „eine Dreckskampagne gegen Menschen mit muslimischer oder arabischer Herkunft“. Die Aktionen der Polizei „können und dürfen wir so nicht hinnehmen“. Der Innenpolitikexperte der Linkspartei im Berliner Senat, Niklas Schrader, findet den Begriff „Clan“ generell problematisch, da nicht alle Clans kriminell seien. Mit der Bezeichnung würde man viele Familien „stigmatisieren“. Gegen linksideologische Nebelkerzen wirken eben weder Razzien noch Rauchverbote.

Polizeikontrolle einer Shisha-Bar in Berlin Foto: picture alliance/Jörg Carstensen/dpa
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