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Trumps Strafzölle: Politik gegen den kleinen Mann

Trumps Strafzölle: Politik gegen den kleinen Mann

Trumps Strafzölle: Politik gegen den kleinen Mann

Steinbruch in Indiana
Steinbruch in Indiana
Steinbruch in Indiana: Strafzölle schaden dem „kleinen Mann“ Foto: picture alliance/Photoshot
Trumps Strafzölle
 

Politik gegen den kleinen Mann

Die Zollverhandlungen zwischen den Regierungsdelegationen aus China und den USA in Peking sind zu Ende gegangen, haben jedoch keine Fortschritte erzielt. Doch weitere Gespräche sind dringend nötig. Denn beide Staaten behindern sich mit den Strafzöllen vor allem selbst. Materieller Wohlstand ist stets auch das Ergebnis freien Handels. Ein Kommentar von Henning Lindhoff.
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Die Zollverhandlungen zwischen den Regierungsdelegationen aus China und den USA in Peking sind am Freitag zu Ende gegangen, haben jedoch keine Fortschritte erzielt. Das Treffen war der jüngste Schritt in den eskalierenden Handelsspannungen zwischen den beiden Ländern, die sich gegenseitig mit weiteren Strafzöllen bedrohen.

Gerade dieses Nicht-Ergebnis führt zu Verunsicherungen in der Industrie. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte am Montag mit, daß die deutsche Industrie im März den dritten Monat in Folge einen Auftragsschwund registrierte. Eine so lange Durststrecke gab es demnach zuletzt im Sommer 2015.

Konkret war der Handelsstreit im vergangenen Monat geworden, als Donald Trump eine Liste von Produkten vorgelegt hatte, die unter die vorgeschlagenen Zölle fallen könnten, was China veranlaßte, mit seinen eigenen Zollvorschlägen Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.

Weitere Gespräche sind dringend nötig

Chinesische Staatsmedien haben nun einen optimistischen Ton angeschlagen. China Daily schrieb, daß der Dialog trotz „großer Unterschiede“ fortgesetzt werde. „Die größte Errungenschaft der zweitägigen Gespräche ist die konstruktive Vereinbarung zwischen Peking und Washington, weiterhin über strittige Handelsfragen zu diskutieren“, heißt es in einem Leitartikel der englischsprachigen Website der Zeitung.

Weitere Gespräch sind dringend nötig. Denn beide Staaten behindern sich mit den Strafzöllen vor allem selbst. Die Idee hinter Trumps Zollpolitik ist verständlich: US-Amerikaner wechseln, wenn sie entdecken, daß ausländische Waren teurer geworden sind, zu den jetzt billigeren einheimischen Gegenstücken und unterstützen damit die einheimische Wirtschaft.

Tatsächlich aber werden die Preise auf breiter Front steigen, da die US-amerikanischen Hersteller aufgrund fehlender Konkurrenz keinen Anreiz mehr haben, ihre Preise tief zu halten. Ein weiteres Argument der Zoll-Apologeten ist, daß Zölle die wirtschaftliche Abhängigkeit der USA von chinesischen Inhabern öffentlicher Schulden Washingtons verringern würden. Die Tatsache, daß US-Amerikaner in China hergestellte Waren mit US-Dollar kaufen, ermöglicht es Peking, US-amerikanische Staatsanleihen zu erwerben.

Materieller Wohlstand ist das Ergebnis freien Handels

Anfang 2018 hielt China 1,17 Billionen US-Dollar oder etwa 11 Prozent des Gesamtvolumens. Daß China US-Staatsanleihen und US-Dollar besitzt, ist indes nicht für die Staatsverschuldung verantwortlich. Die Schuld liegt allein bei der US-amerikanischen Regierung, die noch mehr Geld ausgibt, als sie ihren Bürgern ohnehin schon abnimmt – genau den Bürgern, die Donald Trump mit seinen Strafzöllen zu schützen vorgibt.

Materieller Wohlstand ist stets auch das Ergebnis freien Handels. Und dieser gelingt am besten in einer Kultur der Vielfalt. Die Vorzüge der Marktwirtschaft entfalten sich in einem solchen Umfeld besonders effektiv, das fremde Waren und Dienstleistungen willkommen heißt.

Nicht so in den USA, wenn Trump seine Linie durchsetzt. Dann wird der „kleine Mann“, der von Trump im Wahlkampf hofierte einfache Arbeiter, sich wahrscheinlich wundern, wenn seine Waschmaschine anfängt, einen merkwürdigen Ton im Schleudergang zu machen. Der Ersatz wird ihn teuer zu stehen kommen. Doch die Schuld sollte er nicht China geben.

Steinbruch in Indiana: Strafzölle schaden dem „kleinen Mann“ Foto: picture alliance/Photoshot
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