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Kommentar zum „Bild“-Pranger: Hetzer ohne Herz

Kommentar zum „Bild“-Pranger: Hetzer ohne Herz

Kommentar zum „Bild“-Pranger: Hetzer ohne Herz

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Mittelalterliche Methoden: „Bild“ stellt „Hetzer“ an den Pranger Quelle: bild.de; Ausschnitt: JF
Kommentar zum „Bild“-Pranger
 

Hetzer ohne Herz

Es gab mal Zeiten, da wollte „Bild“ die Stimme des „kleinen Mannes“ sein. Heute fühlt man sich sauwohl als Büttel der Mächtigen und stellt Internetkommentatoren in der Asylkrise an den Pranger. Doch mit den wahren Hetzern in Politik und Medien, die Bürger pauschal verunglimpfen und abqualifizieren, legt sich Springers Vier-Buchstaben-Blatt nicht an. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Das Vier-Buchstaben-Blatt wird einer maoistischen Wandzeitung immer ähnlicher. Bild stellt die Hetzer an den Pranger“, brüllt es heute von den Titelseiten. Darunter druckt das Fachblatt für angewandte Willkommenskultur dann allerlei mehr oder weniger grenzwertige Einträge aus den sozialen Netzwerken samt Namen und Profilbildern ab und fordert in Politruk-Pose, der Staatsanwalt solle gefälligst „übernehmen“.

Ein Boulevardblatt als Zuträger und selbsternanntes Hilfsorgan der Strafverfolgungsbehörden? Der Diekmann-Truppe geht es bei dieser Aktion natürlich am allerwenigsten um Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung. Meinungsterror ist schon eher ihr Metier. Was dem Bolschewisten der Klassenfeind, das ist dem Springer-Agitator seit neuestem der Zweifler an den Segnungen des millionenfachen Asylansturms.

Büttel der Mächtigen

Den Defätisten wird drum gleich mal die Knute gezeigt: Wer nicht mitjubeln will beim „Wir schaffen das“, der ist ein „Hetzer“. Deshalb wird bei den ausgewählten Zitaten aus diversen Internetforen auch Vulgäres, Indiskutables und potentiell Justiziables munter mit harmlosen Aussagen wie „es wird Zeit für eine Verabschiedungskultur“ oder „Wenn einem Muslim in seinem Gastland etwas nicht gefällt, kann er ja wieder gehen“ zusammengerührt.

Den Staatsanwalt dürfte derlei kaum interessieren, dafür bekommt der aufmuckende Untertan es auf diese Weise gleich mit dem Zaunpfahl eingehämmert: Halt’s Maul, paß auf, was du sagst, oder du kommst an den Pranger. Es gab mal Zeiten, da wollte Bild die Stimme des „kleinen Mannes“ sein. Heut‘ fühlt man sich sauwohl als Büttel der Mächtigen.

Andere Hetzer bleiben unbehelligt

Wäre es nicht so, könnten Springers Boulevardhelden sich ja auch an die ganz anderen Hetzer heranwagen. An Sigmar „das Pack“ Gabriel zum Beispiel. Oder Yasmin „völlig Wahnsinnige und Neonazis“ Fahimi, die asylkritische Demonstranten am liebsten aus dem Land werfen würde, wie übrigens auch der bräsige Kasseler CDU-Regierungspräsident Walter Lübcke.

Brunnenvergifter, die Macht, Amt und Medienzugriff mißbrauchen, um Bürger, von deren Geld sie leben, pauschal zu verunglimpfen und abzuqualifizieren, sind letztlich die gefährlicheren Hetzer. Mit denen legt man sich lieber nicht an. Lieber besorgt man ihr Geschäft und schlägt auf ein paar Niemande ein, die sich ihren Frust in unappetitlichen Netzeinträgen vom Leibe schreiben. Was für Feiglinge.

Mittelalterliche Methoden: „Bild“ stellt „Hetzer“ an den Pranger Quelle: bild.de; Ausschnitt: JF
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