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Meinung: Endlich ein Wahlrecht nach Vorbild von Kepler-452b

Meinung: Endlich ein Wahlrecht nach Vorbild von Kepler-452b

Meinung: Endlich ein Wahlrecht nach Vorbild von Kepler-452b

Darstellung von Kepler-452b
Darstellung von Kepler-452b
Darstellung von Kepler-452b: Lammert-Vorschlag aus einem anderen Universum Foto: picture alliance/landov
Meinung
 

Endlich ein Wahlrecht nach Vorbild von Kepler-452b

Bundestagspräsident Norbert Lammert hat eine grandiose Idee für eine Stärkung der Demokratie: die Bürger einfach mal weniger wählen lassen. Genial, oder? Und seien wir doch mal ehrlich, das blöde Stimmvolk stört sowieso nur beim Regieren. Wegweisend im Wahlrecht könnte statt dessen der jüngst enteckte Planet Kepler-452b sein.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Bundestagspräsident Norbert Lammert hat eine grandiose Idee für eine Stärkung der Demokratie: die Bürger einfach mal weniger wählen lassen. Genial, oder? Und seien wir doch mal ehrlich, das blöde Stimmvolk stört sowieso nur beim Regieren.

Die Argumente liegen auf der Hand. Anstatt die Bürger nur vier Jahre lang schamlos zu belügen, könnte die jeweilige Regierung das doch auch fünf Jahre machen. Lammert nennt das etwas anders und spricht von den eingeschränkten „Gestaltungsmöglichkeiten des Bundestages“ durch diese nervigen ständigen Wahlkämpfe. Richtig so!

Demokratie stört nur beim Regieren

Das Volk hat in der Demokratie schließlich schon jetzt viel zu viele Möglichkeiten, seine Stimme zu erheben. So hatten sich das die Athener in der Antike sicherlich nicht gedacht. Und überhaupt, die sind ja eh schon alle tot. Das haben sie also von ihren Wahlen. Klar, daß Lammert im gleichen Atemzug auch gegen Volksabstimmungen auf Bundesebene ist. Das nahe an der dritten Welt lavierende Chaosland Schweiz hat schließlich bewiesen, daß so etwas nicht funktioniert.

Unerwartete Rückendeckung bekommt Lammert nun aus der Weltraumforschung. Jüngst entdeckten Wissenschaftler in einem gerade einmal 1.600 Lichtjahre entfernten System den erdähnlichen Planeten Kepler-452b. Nicht ausgeschlossen, daß dort intelligentes Leben möglich ist oder sogar existiert. Die Wahrscheinlichkeit, daß diese mögliche fremde Spezies ihr eventuell vorhandenes Parlament auch nur alle vier Jahre wählt, ist extrem gering. Und das Beste: Der Planet wurde augenscheinlich noch nicht in die Luft gejagt.

Im Gegenzug kann nun allerdings nicht ausgeschlossen werden, daß auf Kepler-452b gut informierte Alien-Wissenschaftler mitleidig durch ihre Fernrohre auf den Bundestagspräsidenten schauen und sich denken: „Der arme Mann muß sich alle vier Jahre wählen lassen.“ Damit wäre Lammerts Argumentation dann auch endgültig rund: Wahlen schaden dem Planeten.

Darstellung von Kepler-452b: Lammert-Vorschlag aus einem anderen Universum Foto: picture alliance/landov
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