Die Welt schaut auf den Irak. Seit Wochen ziehen die Terroristen des „Islamischen Staat“ (IS) eine Blutspur durch das von Militärinterventionen gebeutelte Land. Christen, Jesiden, Schiiten. Niemand ist vor den Islamisten sicher. Nun sollen die Kurden bewaffnet werden, um die IS-Kämpfer aus dem Irak zu vertreiben.
Nur, was wird aus dem eigentlichen Rückzugsraum der selbsternannten Gotteskrieger? In Syrien gehen die IS-Kämpfer nicht weniger mörderisch vor. Massaker an Zivilisten, enthauptete Priester und niedergebrannte Kirchen. Hunderttausende sind auch dort auf der Flucht. Ohne die syrische Infrastruktur, die Ölquellen und den Nachschub über die Türkei wäre der Eroberungsfeldzug des IS im Irak gar nicht möglich gewesen.
Die Kurden allein werden die Islamisten nicht stoppen
Wäre es Washington, Berlin und Paris ernst damit, dem Spuk ein Ende zu bereiten, müßten sie die Terrororganisation auch in Syrien bekämpfen. Dort allerdings hat nur einer die Macht, den Islamisten die Stirn zu bieten: Präsident Baschar al-Assad. Die Rebellen der Freien Syrischen Armee sind längst kein Machtfaktor mehr in dem umkämpften Land.
Klar ist, Assad ist ein Diktator, der mit seinen Gegner alles andere als zimperlich umgeht. Darin unterscheidet er sich allerdings nicht von den Herrschern in Teheran, Riad, Kairo oder Kuwait. Auch die Kurden sind weniger an westlichen Werten als vielmehr an westlichen Waffen interessiert. Es ist reine Heuchelei, sie zu unterstützen, Assad dagegen weiter zu isolieren.
Wer dem Islamisten-Terror ein Ende machen will, muß sie erst im Irak und Syrien schlagen und danach ihre Geldgeber in den Golf-Emiraten ausschalten. Ohne Assad allerdings wird der Kampf gegen den „Islamischen Staat“ nicht gelingen. Der Westen muß seine heuchlerische Politik endlich aufgeben. Die Kurden allein werden die radikalislamischen Mörderbanden nicht stoppen.