Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) ist glücklich. Die Rettung des Gotteshauses mit dem markanten Turm im Stadtteil Wilhelmsburg sei „wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“. Dabei stand die Existenz der 1974 im Stil der Zeit gebauten katholischen Maximilian-Kolbe-Kirche in Frage.
Das Erzbistum Hamburg hatte bereits dem Abriß dieses Traums aus Sichtbeton zugestimmt, weil notwendige Reparaturen als zu kostspielig erschienen. Die ethnische Veränderung der Umgebung dürfte wohl ebenfalls ein wichtige Rolle gespielt haben, denn knapp zwei Drittel der Wilhelmburger Bevölkerung haben heute ausländische Wurzeln, die wenigsten davon sind katholisch.
Finanzieller Kraftakt
Mit einem finanziellen Kraftakt von 900.000 Euro durch den Bund, das Denkmalschutzamt Hamburg und das Erzbistum ist jetzt der Erhalt gesichert, „bleibt die Kirche im Dorf“, wie das Hamburger Abendblatt am Dienstag kommentiert. Letzteres stimmt aber nur teilweise.
Für ein nahes Altenpflegeheim bleibt lediglich eine kleine Kapelle für sakrale Zwecke erhalten. Der Hauptraum dient „‘sozialen und kultursensiblen Angeboten’, vor allem für Wilhelmsburger mit Migrationshintergrund“, so Malteser-Geschäftsführer Klaus Deitmaring als künftiger Objektbetreiber.
JF 51/14