Deutschland ist international ein Phänomen. In allen westlichen Staaten gibt es wenigstens eine parlamentarische konservative oder rechtsliberale Kraft von Bedeutung – nur nicht in Deutschland. Seit Adenauers Zeiten beanspruchen CDU/CSU, daß es „rechts von der Union“ keine „demokratisch legitimierte Partei“ gibt. Mit diesem Monopolanspruch wird alles plattgemacht, was diesseits des organisierten Rechtsradikalismus (NPD) kreucht und fleucht.
Nun naht die Bundestagswahl und auf den letzten Metern steigt als Phönix aus der Asche die „Alternative für Deutschland“ hervor. Vorzeigbare Namen werden genannt: Konrad Adam, Alexander Gauland, eine Reihe prominenter Kläger gegen die „alternativlose“ Euro-Rettungspolitik der Kanzlerin sind dabei.
In sechs Monaten aus dem Nichts eine bürgerliche Partei gegen die Monopolisten des etablierten Systems zu einem Erfolg zu führen, ist eine kaum zu stemmende Herkulesaufgabe. Mit Blick auf den in den neunziger Jahren gescheiterten Bund Freier Bürger ist Skepsis angesagt. Aber: Wir erleben wendige Zeiten. Lassen sich bürgerliche Leitmedien dazu herab, ein solches Projekt wohlwollend gegen die aggressive Abwehr der CDU zu begleiten, finden sich wirklich potente Geldgeber und gelingt es, mehrere zehntausend Unterstützungsunterschriften zu sammeln, bestünde der Funken einer Chance zum Erfolg.
JF 11/13