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Uwe Steimle: „Ich bin fassungslos“

Uwe Steimle: „Ich bin fassungslos“

Uwe Steimle: „Ich bin fassungslos“

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Uwe Steimle: Der Kabarettist ist beklagt die Bericherstattung nach seinem Interview in der JF Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
Uwe Steimle
 

„Ich bin fassungslos“

Der Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle sieht sich nach seinem Interview mit der JF scharfen Angriffen ausgesetzt. Nun meldet er sich erneut zu Wort und kritisiert die nach seiner Ansicht irreführende Berichterstattung von Medien wie Bild oder Focus.
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Der Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle sieht sich nach seinem Interview mit der JF scharfen Angriffen ausgesetzt. Nun meldet er sich erneut zu Wort und kritisiert die nach seiner Ansicht irreführende Berichterstattung von Medien wie Bild oder Focus.

Herr Steimle, inzwischen erhalten Sie viele Anfragen, warum Sie uns ein Interview gegeben haben. Ist so etwas in einem Land mit Pressefreiheit wirklich erklärungsbedürftig?

Uwe Steimle: Traurig, aber offenbar ist es so. Doch meine Antwort ist sehr einfach, weil sehr demokratisch: So lange Menschen miteinander im Gespräch bleiben ist die Hoffnung nicht verloren – deshalb habe ich Ihnen das Interview gegeben!

„Aus dem Kontext gerissen“

Focus-Online schreibt über das Interview, Sie verbreiteten „rechte Parolen“ und die „Bild“-Zeitung wirft Ihnen vor, „Reichsbürger-Sprüche zu klopfen“.

Steimle: Daß meine Aussagen in dem Interview durch die Berichterstattung nun so entstellt werden, stimmt mich wirklich traurig. Natürlich kann man meine Äußerungen dort kritisieren oder auch ablehnen. Aber es ist nicht redlich, sie aus dem Kontext zu reißen.

Und es geht aus dem Interview ganz eindeutig hervor, daß dieser Kontext ein klassisch linker ist. Wer dagegen nur diese Berichterstattung liest, muß den Eindruck gewinnen, ich würde mich dort positiv auf die Reichsbürger-Bewegung beziehen. Das ist aber nicht der Fall – diese kommt in dem ganzen Interview gar nicht vor!

Dagegen sind meine Bezugspunkte in unserem Gespräch: Sahra Wagenknecht, die Linke, die Friedensbewegung und die Friedliche Revolution in Sachsen von 1989. Ich bin daher wirklich fassungslos über die „Berichterstattung“ einiger Leitmedien. Und übrigens: Wenn sich ein Satiriker in den Medien äußert, muß es auch dann möglich sein, daß er die Freiheit der Kunst auf seiner Seite hat – sonst nämlich „ist das nicht mehr mein Land. Ich bin jedenfalls nicht rechts!“

„Der MDR gibt mir Freiraum“

„Bild“ fragt auch – und man hat den Eindruck mit dem Unterton genüßlicher Erwartung: „Schmeißt der MDR Uwe Steimle jetzt raus?“

Steimle: Also da möchte ich doch an dieser Stelle mal ausdrücklich meinem Heimatsender MDR für die vertrauensvolle Zusammenarbeit danken, zum Beispiel bei unserer Sendereihe „Steimles Welt“! Denn hier gibt es keine Zensur – ganz im Gegenteil: Meinungsfreiheit und dialektisches Denken werden geradezu gefordert!

Bei aller Kritik an unseren Medien, die ja mitunter auch ich übe, es gibt immer wieder auch positive Beispiele. Und ein solches ist eben der Freiraum, den mir mein Sender gibt. Ich finde das toll und mutig. Gerade drehen wir in Mülsen bei Zwickau und ich freue mich, die Zuschauer mit der fertigen Sendung dann am 26. August um 20.15 Uhr im MDR begrüßen zu dürfen.

Wenn ich in den langen Jahren meiner Fernseherfahrung eines gelernt habe, dann ist es, daß die Menschen Authentizität lieben und belohnen. Ich werde auch in Zukunft authentisch bleiben und gleichzeitig aber immer auch das Gespräch suchen, um Vorurteile unter den Menschen abzubauen. Und ich freue mich, daß der MDR das ebenfalls zu schätzen weiß.

Uwe Steimle: Der Kabarettist ist beklagt die Bericherstattung nach seinem Interview in der JF Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
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