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Keine Waffengleichheit

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Nur ein Warnstreik? Aber wie weitreichend ist er doch, wie zahlreich sind seine Opfer, wenn er Busse und Bahnen trifft, die Flughäfen heimsucht, auch Kindergärten und Kliniken, Alters- und Pflegeheime, Müllabfuhr und Behörden. Muß denn wirklich gleich gestreikt werden? Darunter zu leiden haben einfach zu viele Bürger. Aber sollen ihnen die öffentlichen Arbeitgeber das Leiden ersparen, indem sie widerstandslos zahlen, was die Gewerkschaften verlangen? Streik gäbe es dann nicht, aber die Lohnerhöhungen schlügen sich nieder in entsprechend höheren (zu hohen?) Preisen für die öffentlichen Leistungen – und in höheren Steuern, wenn die öffentliche Hand sie nicht auf ihre Preise (Gebühren) aufschlagen kann oder will. Dann leiden die Bürger mit ihrem Geldbeutel, und zwar dauerhaft. Wollen sie das? Sind dann nicht die Leiden an vorübergehenden Warnstreiks, wenn anschließend geringere (dauerhafte) Lohnerhöhungen möglich werden, das kleinere Übel? Schwer zu entscheiden. Die Forderungen mögen berechtigt sein, aber Streiks, auch diese Warnstreiks, sind Waffen zur Erpressung – und für Machtspiele. Die Gegenseite hat diese Waffe so gut wie nicht, es herrscht keine echte Waffengleichheit. Deshalb muß gelten: Wohl darf die Waffe klirrend gezeigt, aber nicht hitzig und vorschnell mit ihr losgeschlagen werden.

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