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Letzte Bastion Ehe

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Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung“, heißt es im Artikel 6 des Grundgesetzes. In Deutschland wird diesem Grundrecht dadurch entsprochen, daß die „Besonderheit“ durch Privilegien betont wird. Geht es nach Politikern der Großen Koalition soll das aber bald ein Ende haben: Die steuerliche Bevorteilung von Eheleuten, das sogenannte Ehegattensplitting, steht als „nicht mehr zeitgemäß“ zur Disposition. Auch die Liberalen – die Grünen sowieso – stönen über dieses „überholte Familienbild“, da vor allem Alleinverdiener und Mütter in der häuslichen Erziehungsarbeit von diesem System profitieren. Und das läßt mittlerweile auch Unionspolitiker die Seiten wechseln. Schließlich haben sich diese bereits mit den Grünen auf die griffige Formel „Familie ist, wo Kinder sind“ geeinigt, obwohl immer noch die meisten Kinder der Ehe entstammen und dort auch nachweislich am besten aufgezogen und erzogen werden. Schließlich, so wird beschwichtigt, sollen Kindern oder zumindest einer „kinderfreundlichen Infrastruktur“ die geschätzt drei Milliarden Euro Mehreinnahmen anschließend wieder zukommen. Natürlich ahnt man jetzt schon, daß zweckungebundene Steuereinnahmen im überschuldeten Haushalt versanden werden – so war es schon immer. Doch selbst das ist alles sekundär. Mittlerweile haben grün-rosa Ideen vom gesellschaftspolitischen Umbau weite Teile des Parlaments infiziert. Bisher stand die Ehe dieser Absicht als letzte Bastion noch im Wege. Mit dem Wegfall ihres wichtigsten Privilegs fiele diese – der alte Traum allumfassender Emanzipation wäre endlich wahr geworden.

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