Die nach einer Reihe von Wahlniederlagen zum großkoalitionären Juniorpartner marginalisierte SPD hat nicht mehr viele Themen, mit denen sie die Herzen der Genossen noch erwärmen könnte. „Gegen Rechts“ zieht da immer (noch)! Jetzt soll nach dem Willen antifaschistisch in Wallung geratener Jungsozialisten der eigene Stall ausgemistet und nach gut-bolschewistischer Art hygienisch werden: Wer Sozi ist, bestimmen wir, die Annens und Böhnings. Innerparteilicher Pluralismus? Fehlanzeige. Nach einem endlosen Hin und Her an beschlossenen, abgelehnten und revidierten Anträgen ist jetzt der Weg frei zur „sauberen“ Partei. Vorstand und Präsidium haben – genervt? – klein beigegeben und die Unvereinbarkeit von SPD-Mitgliedschaft und Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppierung der Burschenschaft sanktioniert. Erst sollten noch alle Verbindungsstudenten vor die Tür gesetzt werden, dann wenigstens alle Burschenschafter und jetzt nur noch die zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft gehörenden. Das betrifft vielleicht ein Dutzend. Alle Achtung! Was so böse, rechtsextrem an diesen Burschen ist? Sie propagieren einen „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“, empören sich die Jusos. Was ist das? Wir übersetzen frei: „Alle Menschen haben ein Recht auf ihre Heimat, ihr Volkstum, ihre Sprache und Kultur.“ So steht es auf Seite 11 im Berliner Programm – Fassung von 1998 – der SPD. Herr Böhning, übernehmen Sie: Sofort strikt abgrenzen gegen so „unvereinbare“ Sätze!