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Was nun, Politiker?

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Das Schwierige an der Prognose ist die Vorhersage. Und Vorhersagen, so soll Niels Bohr geäußert haben, sind besonders schwer, vor allem dann, wenn sie die Zukunft betreffen. Dieses schwere Los teilen auch die Wachstumsprognosen der deutschen Wirtschaft. So haben sich die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute abermals vertan und jüngst ihren im Herbst 2004 prognostizierten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts für 2005 von 1,6 auf nur noch 0,7 Prozent korrigiert. Die Bundesregierung mußte mit ihrer Prognose ebenfalls zurückstecken. Aber haben Prognosen nicht trotzdem ihren Wert? Ja, vor allem für Politiker, denn sie benutzen Prognosen wie Betrunkene eine Laterne: Sie suchen nicht Licht, sondern Halt. Nach Hause finden sie zwar nicht – ebensowenig wie zu grundlegenden Reformen in wesentlichen Bereichen von Wirtschaft und Politik. So sind sie in Wahrheit sogar haltlos. Wachstum nahe bei Null ist praktisch Stagnation. Nur darin ist Deutschland, vom Export abgesehen, noch Spitze. Warum das so ist, steht ebenfalls seit Jahren fest. Stichworte sind Entgängelung, Entbürokratisierung, Wiederherstellen von Freiheiten, mehr Selbstverantwortung: in der Lohnfindung, in der Alterssicherung, im Gesundheitswesen. Auch eine Reform der Einkommensteuer gehört dazu. Dr. Klaus Peter Krause war bis zu seiner Pensionierung Redakteur im Wirtschaftsressort der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

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