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Baldige Hilfe gefragt

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In der Provinz Darfur im Westen des Sudan zeichnet sich ein humanitäres Drama ab, das die Größenordnung des Ruanda-Völkermords zu bekommen droht. Der dort seit längerem schwelende Konflikt zwischen arabischen Nomaden und schwarzen Ackerbauern wird nun von der sudanesischen Regierung mit traditionellen afrikanischen Mitteln angegangen. Mit den Janjaweed schickte Khartum arabische Kamelreitermilizen, die verbrannte Erde hinterlassen sollen. Dorfbewohner werden ermordet oder vertrieben, Felder abgebrannt. Oft werden zunächst Eltern ermordet, dann die Töchter bis ins Kindesalter hinein vergewaltigt. Nach Opferberichten scheint die Brutalität der Milizen kaum Grenzen zu kennen. Knapp eine Million Menschen ist auf der Flucht. Viele sind in das Nachbarland Tschad geflüchtet, dessen Kapazitäten zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge erschöpft sind. Das Ausmaß der Katastrophe ist derzeit kaum einzuschätzen. Die Bundesregierung hat als Erstreaktion eine Million Euro zur Verfügung gestellt, um die Folgen der Massenflucht zu mildern. Man müsse auch den Druck auf Khartum erhöhen und gegebenenfalls eine UN-Friedenstruppe nach Darfur entsenden, so Ministerin Wieczorek-Zeul. Hilfe müßte aber schnell kommen. Das völlige Versagen der Weltgemeinschaft in Ruanda war ein Beispiel dafür, daß Probleme in Afrika nur angegangen werden, wenn wirtschaftliche Interessen der Global Player eine Rolle spielen. Den Menschen in Darfur bleibt zu wünschen, daß die Politik in Deutschland und bei der Uno nicht nur bei Sonntagsreden bleibt.

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