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General a.D. Reinhard Günzel richtet bei einer öffentlichen Rede in Berlin schwere Vorwürfe an Politik und Bundeswehrführung: „Bankrott der Truppenführung“

General a.D. Reinhard Günzel richtet bei einer öffentlichen Rede in Berlin schwere Vorwürfe an Politik und Bundeswehrführung: „Bankrott der Truppenführung“

General a.D. Reinhard Günzel richtet bei einer öffentlichen Rede in Berlin schwere Vorwürfe an Politik und Bundeswehrführung: „Bankrott der Truppenführung“

 

General a.D. Reinhard Günzel richtet bei einer öffentlichen Rede in Berlin schwere Vorwürfe an Politik und Bundeswehrführung: „Bankrott der Truppenführung“

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Eine vernichtende Bilanz zieht General a.D. Reinhard Günzel ­ ehemaliger Kommandeur des Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ­ nach fast 41 Dienstjahren bezüglich Charakterbildung, Innerer Führung und staatsbürgerlichem Bewußtsein in der Führungsebene der Bundeswehr.

In einer Rede im Rahmen des 7. Berliner Kollegs des Instituts für Staatspolitik, die die Berliner Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT in ihrer am Freitag erscheinenden Ausgabe vollständig dokumentiert, sprach Günzel vor über 600 Zuhöreren ­ darunter Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Medien ­ von einer "Bankrotterklärung der Truppenführer". In keiner anderen Armee der Welt "wird soviel über innere Führung geredet und geschrieben (wie in der Bundeswehr)", aber in Wirklichkeit werde der Soldat keineswegs "zu charaktervollem Handeln" erzogen. "Doch genauso wie man einen Soldaten dazu bringen muß, gegen seinen Überlebenstrieb ins Feuer hinein anzugreifen, kann und muß man auch zu ethisch-moralischen Werten und Verhaltensweisen erziehen. Dies ist bei der Bundeswehr leider unterblieben."

Dabei verweist der General auf entsprechende Expertenempfehlungen der Führungsakademie der Bundeswehr. Statt auf "charakterliche Eigenschaften", setze man "wider besseren Wissens" auf "technokratische" Kompetenz. Günzel wörtlich: "Auf moralische Einstellung und Gesinnung kommt es gar nicht an." So sei eine "Armee von Duckmäusern" entstanden, was auch die Kampfkraft der Bundeswehr in Gefahr gebracht habe, da dadurch "die Auftragstaktik, die das deutsche Soldatentum 250 Jahre in der Welt berühmt gemacht und deutsche Verbände immer wieder in die Lage versetzt hat, aus einer zahlenmäßigen Unterlegenheit das Gefecht für sich zu entscheiden, zu Grabe getragen wird", so Günzel.

Brigadegeneral Reinhard Günzel wurde am 4. November 2003 wegen eines Unterstützerbiefes an den CDU-Bundestagsabgeordenten Martin Hohmann von Verteidigungsminister Peter Struck "unehrenhaft" entlassen.

V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin

Vollständige Liste mit den Autoren und Interviewpartnern der JUNGEN FREIHEIT

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