ISTANBUL. Die Nato hat die Einsatzverlängerung von Patriot-Raketen in der Türkei genehmigt. Sie gab damit dem offiziellen Gesuch des türkischen Außenministers Levent Gümrükcü statt. „Es hat sich seit letztem Jahr nichts an der Grenzsituation zu Syrien geändert“, sagte dieser gegenüber dem englischsprachigen Nachrichtenmagazin Today’s Zaman. „Daher müssen die Patriot-Raketen so lange stationiert bleiben, wie es nötig ist und sie gebraucht werden.“
Die Nato teilt diese Einschätzung. Die anhaltende Instabilität an der Grenze stelle auch künftig eine ernste Bedrohung für die Türkei dar. „Die Natur der Mission wird weiterhin rein defensiv bleiben.“ Die Nato-Mitglieder Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Niederlande hatten zur Unterstützung der türkischen Luftwaffe gemeinsam sechs Batterien des Luftabwehrsystems entsandt.
Beschwerden deutscher Soldaten
Seit Beginn des Einsatzes im Januar kam es auf deutscher Seite zu Beschwerden von Soldaten. Beispielsweise hatten rund vierzig Türken eine Gruppe von fünf Bundeswehrsoldaten unmittelbar nach deren Ankunft überfallen. Ein andermal wurde eine Feldjägerin von einem türkischen General beschimpft und verprügelt. Von türkischer Seite wurde lediglich bestätigt, daß den Soldaten verboten wurde, die deutsche Fahne zu hissen.
Deutschland ist an dem Einsatz mit zwei Patriot-Staffeln und bis zu 400 Soldaten beteiligt. Eine Bestätigung der Einsatzverlängerung durch den deutschen Bundestag steht noch aus. (FA)