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Umwelt: Alternativer Klimabericht in Berlin vorgestellt

Umwelt: Alternativer Klimabericht in Berlin vorgestellt

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Umwelt
 

Alternativer Klimabericht in Berlin vorgestellt

Führende Klimaskeptiker haben am Dienstagabend in Berlin den alternativen Klimabericht vorgestellt. Kernthese: Der Einfluß des Menschen auf den Klimawandel ist marginal. Sie widersprechen damit dem alarmistischen Bericht des UN-Weltklimarats aus der Vorwoche.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

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Carter, Singer und Hentrich (alle sitzend), dahiner Gastgeber Wolfgang Müller vom Europäischen Institut für Klima und Energie (Eike)
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Fred Singer mit alternativem Klimabericht Fotos: rg

BERLIN. Führende Klimaskeptiker haben am Dienstagabend in Berlin den alternativen Klimabericht vorgestellt. Kernthese: Der Einfluß des Menschen auf den Klimawandel ist marginal. Sie widersprechen damit dem alarmistischen Bericht des UN-Weltklimarats aus der Vorwoche.

Müssen die Deutschen höhere Deiche bauen, um sich vor den ansteigenden Ozeanen zu schützen? Gehören auch Überschwemmungen und Dürreperioden fortan zum mitteleuropäischen Klima? Seit Jahren entwickelt die Klimaforschung immer neue Horrorszenarien über den Klimawandel.

Vor einer Woche hat der Weltklimarat der Vereinten Nationen seinen Expertenbericht vorgelegt. Die Experten der Uno sind sich ganz sicher: Der Klimawandel ist eine vom Menschen gemachte Bedrohung, die nur durch eine Reduzierung der CO2-Konzentration abgemildert werden kann.

Eine Einschätzung, die von Politikern umgehend aufgegriffen wurde. So teilte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) nach der Bekanntgabe des Berichts mit: „Die Ergebnisse der Klimaforschung bestätigen unzweifelhaft, daß der Klimawandel voranschreitet.“ Daher seien die sogenannten Triebhausgasemissionen deutlich zu begrenzen. Und weiter: „Ambitionierter Klimaschutz ist unumgänglich.“

Klimaforscher und -skeptiker stehen sich unversöhnlich gegenüber

Diese Einschätzung wird nicht von allen Wissenschaftlern geteilt, auch wenn die Experten vom Weltklimarat ihre Kritiker aus Nichtregierungsorganisationen gerne als ahnungslose Hobbyforscher abtun, die die Lobbyarbeit der Industrie besorgten. In dieser Konstellation stehen sich Klimaforscher und Klimaskeptiker seit Jahren unversöhnlich gegenüber.

Am Dienstagabend stellten nun die Klimaskeptiker in Berlin ihren alternativen Klimabericht vor. In „Climate Change Reconsidered II“ werden mehrere Thesen des Weltklimarats auf die Probe gestellt und widerlegt. So widmet sich das 22seitige Papier dem Zusammenhang von Kohlendioxid und der Erderwärmung oder dem Abschmelzen der Polkappen.

In der Schlußbetrachtung des Berichts der Klimaskeptiker heißt es, der menschliche Anteil am Klimawandel sei so gering, daß er nicht gefährlich werden könne. Zudem drohe eher eine Abkühlung der Erde als eine Erhitzung.

Einer der Wortführer der weltweiten Klimaskeptiker, Fred Singer, wiederholte seine Vorbehalte gegenüber dem „UN-gesponserten“ Weltklimarat und behauptete, „das Klima erwärmt sich nicht“. Der Wandel, dem es unterliege, sei ganz normal, so der amerikanische Physiker.

Der australische Geowissenschaftler Robert Carter kritisierte die politische Ausrichtung des Weltklimarats und bezeichnete den Weltklimarat-Bericht als „Hokus-Pokus“. Die Annahme, daß das Klima der Erde vor der Industriellen Revolution „stabiler“ gewesen sei, entspräche nicht der Wahrheit. Vielmehr habe es auf der Erde in der Vergangenheit eine viel höhere Kohlendioxidkonzetration gegeben als heute. Die wahre Gefahr unserer Zeit sei eine Abkühlung der Erde.

Der deutsche Volkswirt Steffen Hentrich verwies auf die stagnierende Temperatur auf der Erde: „Nicht nur 15 Jahre Stillstand bei der Erderwärmung zeigen, daß es eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Klimapolitik gibt.“ Als Beispiel nannte er den steigenden Kohleverbrauch infolge der Energiewende. Deutschland verbrauche daher jetzt wieder mehr Kohle und produziere mehr CO2 als früher. Zudem entstehe durch die Energiewende ein Verteilungsproblem: Geld fließe aus Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg in Flächenstaaten wie Brandenburg, weil nur in letzteren nennenswerte Windanlagen stehen. Diese Umverteilung werde bereits als inoffizieller Länderfinanzausgleich bezeichnet.

Singer und Carter haben ihren alternativen Bericht bereits in Chicago und London vorgestellt und reisen am Mittwoch weiter in die Niederlande. (rg)

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