BERLIN. Die CDU-nahe Schüler-Union hat den Jugendorganisationen von Grünen und Linken Verniedlichung von Extremismus vorgeworfen. Der Parteinachwuchs von Grünen und Linkspartei hatte zuvor eine Aktion gestartet, mit der gegen die angebliche Stigmatisierung von Linksextremisten Stimmung gemacht wird. Name der Kampagne: „Ich bin linksextrem.“
„Mit unserer Kampagne nehmen wir dem Verfassungsschutz die restliche Arbeit ab und bieten eine Plattform, auf dem man sich zu seinem persönlichen Linksextremismus bekennen kann“, heißt es im Aufruf zu der Aktion. Das ganze ist satirisch gemeint. Denn: Der Linksextremismus-Begriff sei diffus und willkürlich, so die Initiatoren.
Solid etwa, die Jugendorganisation der Linkspartei, klagt darüber, in Verfassungsschutzberichten erwähnt zu werden. Das gleiche gilt für einzelne Personen, die der Grünen Jugend angehören. Ihre gemeinsame Forderung lautet daher, den Verfassungsschutz abzuschaffen.
Sympathisanten werden aufgefordert, sich zu ihrer linksextremen Haltung zu bekennen. So erklären beispielsweise Jasmin und Katrin: „Wir sind linksextrem, weil wir Luxus für alle fordern!” Marius Karl hingegen offenbart: „Ich bin linksextrem, weil gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht beim Geld aufhören darf.” Insgesamt fällt die Zahl der Unterstützer einen Tag nach dem Start der Aktion mit fünf Personen jedoch sehr schwach aus.
Dafür gibt es kritische Reaktionen auf die Kampagne, abzulesen an den Reaktionen auf ihrer Facebookseite. Der Vorsitzende der Schüler Union Leopold Born kritisierte die Verharmlosung linksextremer Verbrechen durch Grüne Jugend und Solid: „Das ist nicht nur eine schallende Ohrfeige für alle Opfer der terroristischen RAF, sondern eine verfassungsfeindliche Grundhaltung par excellence.“ (rg)