MOSKAU. Der russische Staatspräsident Wladimir Putin hat Familien mit drei Kindern zum gesellschaftlichen Leitbild erklärt. „Ich kenne die Meinung der Demographen, daß das für Rußland eine schwierige und sogar unerfüllbare Aufgabe sei“, sagte Putin am Mittwoch. Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet, hält das Staatsoberhaupt diese Aufgabe aber für machbar. Man müsse jetzt „die Ärmel hochkrempeln, sich das Ziel setzen und auf dieses Ziel hinarbeiten“.
Erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und einer nachfolgenden, schweren demographischen Krise gelang Rußland im Jahr 2012 ein leichter Geburtenüberschuß. Vom Januar bis Oktober wurden in dem Vielvölkerreich 1.586.900 Kinder geboren, was einer Zunahme von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dem gegenüber sind 1.586.100 Menschen verstorben, was eine Abnahme um 1,5 Prozent bedeutet.
Erfolg massiver Förderpolitik
Experten sehen diese Trendwende als Folge einer massiven Familienförderung durch den Staat an. Seit 2007 erhalten russische Familien ab dem zweiten Kind, welches geboren oder adoptiert wird, als Prämie ein sogenanntes Mutterschaftskapital. Startete das Förderprogramm noch mit einer Summe von 6.200 Euro, sollen Familien im Jahr 2013 umgerechnet 10.150 Euro für jedes Kind erhalten. Putin kündigte an, neben staatlichen Maßnahmen zur Geburtenförderung auch „die gesamte Kinderinfrastruktur“ weiter auszubauen. (FA)