BONN. Die Polizei hat im Fall des Bonner Sprengstoffunds die beiden festgenommenen Islamisten wieder freigelassen. Am Dienstag waren Omar D. und Abdifatah W. mit dem Verdacht festgenommen worden, einen Tag zuvor am Bonner Hauptbahnhof einen Sprengsatz in einer Reisetasche deponiert zu haben.
Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Polizei-Kreise berichtete, ließ sich dieser Verdacht jedoch nicht erhärten. Wie die Kölner Polizei in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird nun nach einem bisher unbekannten dritten, dunkelhäutigen Mann gefahndet. Am Montag war Reisenden in einem Warteraum des Bonner Hauptbahnhofs eine verdächtige Reisetasche aufgefallen.
Die daraufhin alarmierten Sprengstoffexperten der Bundespolizei beschossen die Tasche mit Wasser. Nach Informationen von Spiegel Online befanden sich in der Tasche Butangas und Ammoniumnitrat sowie ein Metallrohr, ein Wecker und Batterien. Ob der Sprengsatz auch zündungsfähig gewesen wäre, wollte die Polizei nicht sagen.
Sprengsatz „extrem gefährlich“
Faz.net berichtete hingegen unter Berufung auf „hohe Behördenkreise“, daß der Sprengsatz extrem gefährlich gewesen sei und bei einer Detonation ähnlich verheerende Auswirkungen gehabt hätte wie der Anschlag in Madrid 2004. Damals starben 191 Personen. Durch den Wasserbeschuß sei demnach der Zünder der Bombe „in unzählige Teile zerissen“ worden. Die Polizei gehe zudem davon aus, daß die Sprengstofftasche ursprünglich in einem Zug abgestellt werden sollte. (tb)