BERLIN. Der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, hat vor einer neuen Propaganda-Offensive deutschsprachiger Salafisten gewarnt. Eine wichtige Schlüsselfigur aus Deutschland sei „offensichtlich damit beschäftigt, im Nahen Osten eine Art deutschsprachiges Medienzentrum aufzubauen“, sagte Maaßen der Rheinischen Post. Dessen Ziel sei es, „Einfluß auf Islamisten in Deutschland zu nehmen“.
Zuletzt hatten die radikalen Muslime zur Rache an allen Deutschen aufgerufen, die den muslimischen Propheten Mohammed beleidigt hätten. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) war in den vergangenen Monaten gegen mehrere salafistische Vereine in Deutschland vorgegangen. Zudem wurde die „Millatu Ibrahim“-Moschee in Solingen geschlossen. Führende Anhänger der radikal-muslimischen Glaubensrichtung, darunter auch der bekannte Prediger Pierre Vogel, hatten die Bundesrepublik daraufhin verlassen.
Auch in Frankreich diskutieren Politiker derzeit eine härtere Gangart gegenüber Islamisten. Nach einem mutmaßlich von islamischen Konvertiten verübten Anschlag auf ein jüdisches Geschäft in Paris am 19. September kam es am Wochenende zu einer landesweiten Razzia. Dabei wurde in Straßburg ein Salafist erschossen, nachdem er mit einer großkalibrigen Waffe auf Polizisten gefeuert hatte. Staatspräsident François Hollande versprach vor Vertretern der jüdischen Gemeinden im Land die „totale Mobilisierung des Staats zur Bekämpfung aller Terrorgefahren“. (ho)