HAMBURG. 25 Jahre nach dem mysteriösen Tod des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) wird der Fall noch einmal aufgerollt – im Fernsehen. Einen Täter findet aber auch Tatort-Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) nicht.
In dem Krimi geht es primär um den Mord an einem Fotografen in Kiel im Jahr 2012. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, daß das Mordopfer im Oktober 1987 in Genf gewesen ist, im Beau Rivage. Der Fotograf wollte mit seiner Freundin, einer Journalistin, und einem weiteren Freund über einen Waffendeal berichten.
Der Getötete wollte nun offenbar seine Kenntnisse über den Fall Barschel veröffentlichen. Kommissar Borowski und seine Assistentin beschäftigen sich immer mehr mit dem Tod Barschels als mit dem eigentlichen Mord. Sie reisen nach Genf und treffen einen Informanten.
Winfried Tabarelli diente als Berater
Am Ende wird der Mordfall gelöst, der Fall Barschel bleibt ungeklärt. Hier schlägt der Einfluß des Beraters Winfried Tabarelli durch. Der Chef der Polizeidirektion Schleswig Holstein Süd hatte seinerzeit die Ermittlungen geleitet und gilt als einer der letzten Verfechter der Selbstmordthese, obwohl er am Sonntag am Rande der Premiere des neuen Borowski-Tatorts davon leicht abrückte. „Ich glaube, es war eher Selbstmord als Mord oder Selbstmord mit Assistenz“, sagte Tabarelli.
Gleichwohl spielt der Film mit den gängigen Theorien: Waffenhändler und Geheimdienste tauchen auf. Der BND konfisziert alle Unterlagen des Mordopfers, die danach nie wieder auftauchen. Und am Schluß verschwindet ein wichtiges Beweismittel wie von Geisterhand – geklaut aus der Asservatenkammer. Borowskis Assistentin Sarah Brandt, hervorragend gespielt von Sibel Kekilli, treibt die Ermittlungen in Sachen Barschel voran. Während ihrer Ermittlungen liest sie das Enthüllungsbuch „Geheimakte Mossad“ von Victor Ostrowsky, in dem der Mord detailliert beschrieben wird. (rg)
Der Tatort „Borowski und der Freie Fall“ wird am 14. Oktober um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt.