Die CDU jubelt. Nach der Landtagswahl im Saarland sieht sich die Union als Gewinner. Schließlich ist die Partei stärkste Fraktion geblieben. Ein wichtiger Faktor, wenn sie weiter den Ministerpräsidenten stellen will. Auf diese Devise jedenfalls scheinen sich CDU und SPD verständigt zu haben. Daß bei den christdemokratischen Saar-Funktionären deshalb Kaviar- und Champagner-Laune herrscht, verwundert nicht.
Die Union konnte mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent erstmals seit langem bei einer Landtagswahl zulegen. Aber reicht das schon, um Jubelstürme auszulösen – vor allem bei Inaugenscheinnahme der weiteren Fakten? Denn gemessen an den tatsächlichen Wählerstimmen büßte sie erneut 15.000 Stimmen ein.
Der Verlust des bürgerlichen Koalitionspartners scheint egal
Daß die Partei zudem aufgrund des totalen Einbruchs der FDP keine bürgerlichen Koalitionsoptionen mehr hat, Schwarz-Gelb insgesamt 7,3 Prozent verloren hat und die Union nur noch mit immer weitergehenden Zugeständnissen an linke Parteien regieren kann, bereitet der sich ohnehin als „links von der Mitte“ bezeichnenden Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) offenbar keine Sorgen.
Im Gegenteil: Der weitere Linksrutsch im Saarland dürfte ihr ebenso recht sein wie all jenen Unions-Funktionären, die durch das Wahlergebnis ihre Posten als gesichert ansehen.